14.06.2018

Die Wahrheit des Daniel Steiger

«Rückfall ins 20. Jahrhundert», Ausgabe vom 9. Juni

Von Hugo Dietsche
aktualisiert am 03.11.2022
Da ich namentlich mehrmals in diesem Bericht erwähnt werde, möchte ich mich dazu äussern.Ich bin noch ein bisschen länger in der Ringerszene als Daniel Steiger und habe die Klubpolitik von der RS Kriessern und dem RC Oberriet-Grabs ebenfalls miterlebt. Wenn Daniel Steiger von Feindschaft spricht, überrascht mich das. Ich habe es die letzten 30 Jahre als sportliche Rivalität empfunden.Zum Transfer von Dominik Laritz möchte ich Folgendes festhalten: Ringen ist in erster Linie ein Einzelsport. Aus zehn Einzelsportlern, die alle unterschiedliche und eigene Ziele verfolgen, wird dann ein Team geformt, um die Mannschaftmeisterschaft im Herbst zu bestreiten.Um im internationalen Umfeld Leistung erbringen zu können, ist es für einen jungen Sportler sehr wichtig, dass er sich in seinem Umfeld (Verein) wohl fühlt und unterstützt wird. Anscheinend war das beim RCOG nicht der Fall. Dominik hat seine Trainings in Österreich absolviert (Aussage Laritz und Steiger). Dass dieser Zustand für einen jungen Sportler alles andere als förderlich ist, begreift wohl jeder Sportinteressierte.Dominik unterstützt die RS Kriessern seit zwei Jahren mit Teileinsätzen in der Premium League (früher: Nationalliga A). Er hat unsere Vereinsstruktur kennengelernt und sich sehr wohl gefühlt.Ein Abwerben war unter diesen Umständen wohl kaum nötig.Daniel Steiger sagt, Dominik sei im Verein nicht integrierbar. Ich glaube, jeder junge Sportler, der Ziele hat, ist das. Aber das Umfeld muss eben passen.Bei mir im Training haben schon in der Vergangenheit grosse Talente vom RCOG mittrainiert und wollten den Wechsel (es waren zwei talentierte Brüder). Aus Rücksicht auf unseren Nachbarn sind wir nicht darauf eingegangen. Wir haben sie quasi zurück über die Mauer geschickt. Heute ringen sie nicht mehr ...!?Dieses Schicksal wollte ich Dominik Laritz ersparen, und der Vereinswechsel ist nun Tatsache.Ich habe den Eindruck, Daniel Steiger ist seine Vereinspolitik wichtiger als die Sportler, um die es im Verein geht. Immer sind alle anderen schuld, Hauptsache man kann sein Gesicht vor seinen Sponsoren und Idealisten wahren – auch wenn ein hoffnungsvolles Ringertalent im Rheintal auf der Strecke bleibt.Wenn Daniel Steiger den Ringsport im Rheintal wirklich fördern will, sollte er die Mauer wieder abbrechen – vielleicht mit einem Bagger, dann kann er auch nicht begraben werden.Ich hoffe, wir können bald wieder auf der Matte die Klingen kreuzen. Sportlich und nicht feindselig. Das wollen die Fans im Rheintal sehen.Hugo DietscheTrainer RS Kriessern

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