Vor ein paar Jahren hätten Anwohner die Initiative ergriffen für mehr Biodiversität entlang der Strasse zwischen Heerbrugg und Berneck, lobt Kantonsrat Meinrad Gschwend (Grüne, Altstätten): Mit ausdrücklicher Billigung des Kantons sei der Grünstreifen zwischen Radweg und Strasse mit einer Wildblumensaat extensiv neu begrünt worden. Doch nun wird die Wiesenblumenvielfalt, die sich daraufhin einstellte, vom Tiefbauamt angeblich regelrecht zerstört: Der Grünstreifen werde ohne sicherheitsrelevanten Grund viel zu oft gemäht, sogar noch häufiger als früher, beschwert sich Gschwend in einer Interpellation, die er am Donnerstag der Regierung eingereicht hat.Wo es kaum mehr Wildblumenwiesen gebe, komme artenreich begrünten Strassenrändern eine besondere Bedeutung für die Biodiversität zu, nämlich als Rückzugsraum für selten gewordene Pflanzenarten. Gschwend weist weiter darauf hin, dass Kanton und Gemeinden durch die vom Bundesrat beschlossenen Biodiversitätsstrategie in der Pflicht stünden, die Biodiversität zu erhalten zu fördern.Mit seinem Vorstoss fordert Meinrad Gschwend nun von der Regierung ein Bekenntnis zur Biodiversität auch am Strassenrand. Er verlangt Zahlen über Aufwertungsprojekte der letzten Jahre und auch über wieder zerstörte Aufwertungen.Er schlägt zudem die ökologische Aufwertung von Strassenrändern als Standard vor, am besten mittels eines umfassenden Projekts analog dem Interreg-Projekt «Natürlich bunt und artenreich» in Vorarlberg und Liechtenstein. Gschwend empfiehlt weiter, Pflegepläne zu erstellen. Mit solchen liessen sich Kahlschläge wie zwischen Berneck und Heerbrugg vermeiden, hält er fest.