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An der Strasse Heiden – Thal liegt das ehemalige Kurhaus Wartheim. Hier verbrachte die am 12. Juli verstorbene Ruth Westheimer ihre Jugendjahre. In ihrer Wahlheimat USA erlangte sie als Pionierin der Sexualaufklärung und Autorin von über 40 Büchern zum Thema Sexualität Berühmtheit.
Als Mädchen mit dem Namen Karola Siegel konnte sie 1939 mit 300 weiteren jüdischen Kindern Deutschland verlassen und in die Schweiz reisen. Rund vierzig Kinder – darunter auch Karola – wurden ins «Wartheim» in Heiden gebracht.
Im Kurhaus Wartheim wuchs Ruth Westheimer auf.
Bild: Peter Eggenberger
Das ehemalige Kurhaus Wartheim wurde ab 1927 vom israelitischen Frauenverein Zürich als Kinderheim geführt und bot in den Kriegsjahren verfolgten Jüdinnen und Juden Zuflucht. Als 16-Jährige verliess Ruth Westheimer 1944 Heiden und emigrierte nach Palästina, wo sie sich der zionistischen Untergrundorganisation Hagana anschloss.
Später folgte ein Studium in Paris, das die junge Frau ab 1956 in den USA fortsetzte. Hier erlangte sie im Rahmen unzähliger TV-Auftritte als Sexualtherapeutin Berühmtheit, wobei sie jetzt den Namen ihres Gatten und den Vornamen Ruth trug. 1988 wurde die Liegenschaft Wartheim gemäss dem Nachschlagwerk «Geschichte von Heiden» verkauft und wird seither als Privathaus genutzt.
