Wer regelmässig mit dem Auto von Berneck nach Au fährt, hat sich schon daran gewöhnt, die Umleitung über Heerbrugg zu nehmen. Seit Juni ist nämlich die Berneckerstrasse zwischen der Sportanlage Tägeren und dem «Knoten»-Kreisel gesperrt. In umgekehrter Richtung ist die Strecke für den Verkehr frei.Obwohl die Sanierung im Oktober beendet werden soll, bleibt danach dennoch ein Wunsch offen. Die Lücke betrifft den Schulweg auf Höhe der Kreuzung Erikaweg/Fähnerenstrasse. Dort, wo im Moment noch die Reste eines markierten Überwegs zu sehen sind, soll eine Verkehrsinsel gebaut werden. Doch erst im zweiten Halbjahr 2023.Zwei voneinander getrennte Projekte«Früher ist der Bau wegen der zeitlichen Abfolge nicht möglich», sagt Marco Räber, Projektleiter Strassenbau St. Gallen, Strassen- und Kunstbauten. Den Wunsch, eine Mittelinsel zu errichten, habe die Gemeinde erst geäussert, als das Projekt zur Sanierung der Kantonsstrasse sowie der Ersatz der Werkleitungen durch die Gemeinde Au bereits fortgeschritten war.«Anwohnende hatten den Wunsch nach einer Ampelanlage an der Kreuzung geäussert», sagt der Auer Gemeindepräsident Christian Sepin. «Eine solche realisiert der Kanton aber nicht.» An einer Ampel wähne sich ein Kind in trügerischer Sicherheit. Ähnlich wie bei einem Zebrastreifen. Aus Sicht Christian Sepins ist eine Mittelinsel die sicherste Lösung auf dem Schulweg. «Wer die Strasse überquert, muss sich nicht gleichzeitig auf den Verkehr beider Fahrtrichtungen konzentrieren.» Der Gemeindepräsident bedauert, dass es nicht geklappt hat, beide Projekte terminlich aufeinander abzustimmen.Ausserdem ist noch ein drittes Projekt hinzugekommen, das Einfluss auf den Bau der Verkehrsinsel hat. Ein Anliegender möchte auf seiner Liegenschaft Parkplätze realisieren. Um dies terminlich koordinieren zu können, müssen ebenfalls noch Absprachen getroffen werden.Ein Abschnitt bleibt zunächst ohne DeckbelagDie Vorverhandlungen zum Landerwerb hat der Kanton mit zwei Grundeigentümern oder -eigentümerinnen bereits abgeschlossen. Marco Räber geht davon aus, dass die Arbeiten zum Bau der Insel im Frühling 2023 ausgeschrieben und vergeben werden. Demnach wird sie im darauffolgenden Herbst fertiggestellt. Damit kein doppelter Aufwand entsteht und ein allfälliger Deckbelag nicht wieder aufgerissen werden muss, lässt der Kanton ihn auf der Berneckerstrasse zunächst nur bis zur besagten Kreuzung einbauen. «Auf der Strecke vom Kreisel bis zur Fähnerenstrasse warten wir zu», sagt Marco Räber. Zusatzkosten fallen für die etappierten Arbeiten nicht an. «Die Verkehrsinsel ist ein selbstständiges Projekt.»Bis Herbst 2023 sind die Schulkinder also noch darauf angewiesen, dass der rollende Verkehr mit ihnen rechnet oder ihnen weiter Lotsende den Weg freihalten.