28.02.2020

Die Tür zum Glück

Fasnacht ist vorüber und die Fastenzeit hat angefangen, also sollten sich jetzt ernste Gedanken bei mir einstellen. Wir sprachen letztens mit den Schülerinnen und Schülern unserer OMR-Abschlussklassen über Gott und Welt und den Sinn des Lebens. Na, wenn das keine ernsten Gedanken sind!

Von Reinhard Paulzen
aktualisiert am 03.11.2022
«Man fängt an zu schaffen, man schafft jahrzehntelang, dann ist man alt und es ist vorbei, es gibt keinen Sinn des Lebens», so eine Stimme. Es gab auch andere Stimmen. Man sagt: Der Hauptgrund für die Berufswahl ist: Man will im Beruf etwas Sinnvolles tun! Das ist sogar noch wichtiger als der Zahltag. Und die Chemie mit den Mitarbeitenden in der «Bude». Beides soll natürlich stimmen.Aber stimmt das mit dem Hauptgrund? Wir machen die Probe aufs Exempel in unserer Runde: «Ich möchte Erzieherin werden, weil es Sinn ergibt, dass die Kinder im Kindergarten einen guten Start bekommen und dass sie das Miteinander mit ihren Gspänli gut lernen können.»«Ich möchte Lehrerin werden, weil es Sinn ergibt, dass die jungen Leute in der Schule etwas Gescheites lernen.» Später klingt es wie ein gutes Schlusswort, als einer in unserer Runde sich einmischt: «Du kannst an jedem Platz etwas Sinnvolles tun, egal wo du bist, du musst es nur recht machen!» Zuvor beim Thema Lebensglück hatten wir so manche Beispiele gehört für das Wort von Kierkegaard: «Ach, die Thür des Glückes geht nicht nach innen, sodass man auf sie losstürmen und sie aufdrücken könnte. Sie geht nach aussen; man kann nichts dabei machen.»Unser Glück können wir finden in der Familie, bei den Kollegen oder in der Musik. Wir können es nicht machen. Nur finden – wenn wir uns vorher für etwas anderes angestrengt haben.Dass wir das Sinnvolle nicht mehr suchen! Dass wir uns nicht mehr für das Gute anstrengen! – das sind zwei Versuchungen, in die wir Menschen geführt werden. – Damals «wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, dort sollte er vom Teufel versucht werden».Weltweit wird zurzeit diskutiert, die entsprechende Bitte im Vaterunser-Gebet zu ändern, bzw. man hat sie schon geändert, weil Gott uns ja nicht in die Versuchung hineinführt. Sondern, weil Gott uns gut führt, wenn wir in der Versuchung drin sind, weil Gott uns gut führt durch die Versuchung hindurch. Gott gibt uns seine Kraft in allen Versuchungen. Jesus hatte alle Versuchungen gemeistert. «Und siehe, es kamen Engel und dienten ihm.»Eine gute Fastenzeit wünsche ich Ihnen!Reinhard PaulzenPastoralassistent in Heerbrugg

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.