2023 gingen bei Temperaturen um 33 Grad 937 Läuferinnen und Läufer an den Städtlilauf-Start. Es war vielleicht die heisseste Ausgabe des traditionellen Laufs durch die Altstadt seit dessen Bestehen. Der 38. Städtlilauf am Samstag dürfte der Kälteste gewesen sein. Die Temperaturen schafften es nur knapp über die zehn Grad. Dennoch säumten vor allem bei den Rennen der Juniorinnen und Junioren und der Hauptklasse viele Schaulustige die Rennstrecke.
Die Organisatoren waren sehr zufrieden, dass mit 1001 Startenden die 1000er-Marke geknackt wurde. Der Städtlilauf vermag bereits die Allerjüngsten zu begeistern, denn mit Abstand am meisten Startende waren in der «Kids-Sprint»-Kategorie dabei. 125 Mädchen und 141 Jungs der Jahrgänge 2018 und jünger schnupperten auf ihrer 300 Meter langen Laufstrecke Rennluft und genossen die spezielle Atmosphäre in der Marktgasse.
Der Schulweg erwies sich als gutes Training
Bei der Hauptklasse der Frauen war man gespannt auf den Zweikampf zwischen der amtierenden Schweizer Marathonmeisterin Andrea Meier und der Halbmarathonmeisterin Sereina Scherzinger aus Mels. Doch Meier musste kurzfristig absagen. So ging der Sieg an Scherzinger, die mit einer guten Minute Vorsprung auf Alina Federer aus Grabs gewann.
Bei den Männern war Vorjahressieger Seare Weldezghi eine Klasse für sich. Er setzte sich nach wenigen Metern an die Spitze des Feldes und baute seine Führung kontinuierlich aus. Spannend blieb die Frage, ob er seine Vorjahreszeit verbessern würde. Er tat es und war über eine halbe Minute schneller als bei seinem Sieg im letzten Jahr. «Eigentlich laufe ich viel lieber in der Wärme», sagte der gebürtige Eritreer, der sehr gern nach Altstätten kommt.
«Heute Morgen habe ich in Zürich ein Zwölf-Kilometer-Training bei strömendem Regen absolviert». Damit hatte er sich auf die speziellen Verhältnisse eingestellt. Ende Oktober reist er an den bekannten Halbmarathon «Trinidad Alfonso» nach Valencia. Im Winter wird er wieder in Kenia trainieren. Laufen gehörte für Weldezghi schon immer zum Leben. Sein Schulweg betrug drei Stunden pro Tag – und die legte er rennend zurück. «So kamen pro Woche ungefähr 60 Kilometer Weg zusammen», erklärte der Städtlilaufsieger.
Auch in den anderen Kategorien gab es herausragende Resultate. Etwa beim Volkslauf der Frauen über 4,9 km: Dort siegte Sandra Löhrer, die bis 2021 dem STV Oberriet-Eichenwies angehörte und durch ihren Wohnortwechsel jetzt beim LC Brühl trainiert. Das Männerrennen gewann Daniel Fischli aus Rebstein 36 sec vor dem Kriessner Patrik Ulmann, der seinerseits einen Vorsprung von 39 Sekunden auf Platz drei herauslief.
Das OK hofft, dass der Trend anhält
OK-Präsidentin Michelle Eigenmann war sehr zufrieden: «Es hat riesige Freude gemacht, die Läuferinnen und Läufer zu sehen, die der Kälte und dem Regen, der zeitweise fiel, getrotzt haben.» Eigenmann sagte, einige Startende würden sicher lieber bei diesen Verhältnissen laufen als in der Hitze des letzten Jahres. Und: «Sehr erfreulich war die Teilnehmerzahl bei der 10-Kilometer-Distanz. Wir hoffen, dass dieser Trend für die nächsten Jahre anhält.»
Was am Städlilauf vermutlich noch gar nie dagewesen sein dürfte: Ein Athlet aus dem Appenzellerland verabschiedete sich am Abend von seinen Rheintaler Freunden mit dem Satz: «Tschau metenand, i hau’s wieder in Schnee.»
38. Altstätter Städtlilauf
Piccolo Mädchen: 1. Paula Dietsche (Kriessern) 4:38,7.
Piccolo Knaben: 1. Liano Heeb (Rüthi) 4:18,6.
Schülerinnen 1: 1. Nina Leuener (Sennwald) 7:31,0. 2. / schnellste Rheintalerin: Michelle Wüst (Altstätten) 7:35,7.
Schüler 1: 1. Maurin Wick (Rüthi) 7:31,3.
Schülerinnen 2: 1. Sanna Gächter (Oberriet) 7:28,7.
Schüler 2: 1. Nino Willi (Gais) 6:48,2. 2. / schnellster Rheintaler: Jarno Sieber (Oberriet) 6:52,9.
Schülerinnen 3: 1. Sofie Rechsteiner (Rüthi) 8:22,3.
Schüler 3: 1. Raphael Künz (Feldkirch) 6:05,6. 2. / schnellster Rheintaler: Tim Schmidheiny (Balgach) 6:37,1.
Firmen/Teams: 1. Steger Garten AG 7:48,15.
Juniorinnen: 1. Mona Schnyder (Altstätten) 25:23,9.
Junioren: 1. Nico Kalberer (Gais) 16:58,2. 2. / schnellster Rheintaler: Simon Stieger (Oberriet) 20:03,1.
Volkslauf Frauen: 1. Sandra Löhrer (St. Gallen) 18:49,2. 4. / schnellste Rheintalerin: Sarina Betschart (Diepoldsau) 20:51,0.
Volkslauf Männer: 1. Daniel Fischli (Rebstein) 17:48,3.
Hauptklasse 10 km Frauen (Overall): 1. Sereina Scherzinger (Mels) 34:53,0. 7. / schnellste Rheintalerin: Daniela Claudia Gican (Altstätten) 43:58,0.
Hauptklasse Frauen 40: 1. Daniela Claudia Gican (Altstätten) 43:58,0.
Hauptklasse Frauen 50+: 1. Karin Hophan (Glarus) 50:37,8.
Hauptklasse 10 km Männer (Overall): 1. Seare Weldezghi (Zürich) 30:25,8. 7. / schnellster Rheintaler: Mathias Nüesch (Widnau) 33:00,5.
Hauptklasse Männer 40: 1. Mathias Nüesch (Widnau) 33:00,5.
Hauptklasse Männer 50: 1. Fridli Marti (Glarus) 42:24,3. 3. / schnellster Rheintaler: Mladen Maric (Altstätten) 45;17,1.
Hauptklasse Männer 60+: 1. Giuliano Beccarelli (Uster) 39;20,5. 2. / schnellster Rheintaler: Fredy Schmid (Marbach) 40:27,5.
Komplette Ranglisten: www.staedtlilauf.ch/ranglisten