20.08.2021

Die Spitze der Breite hat ein klares Ziel

Die Teams Rheintal der B- und C-Junioren entwickeln Leistungsträger für den Regionalfussball. Ihre Arbeit ist eine Erfolgsgeschichte.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 03.11.2022
Noe Rieser bei Widnau I, Adel Amer und Maximilian Funke bei Widnau II, Suad Murati und Cristian Navarro bei Au-Berneck sowie Elija Holenstein und Ylber Sadriu bei Diepoldsau: Sie haben im Sommer den Sprung aus dem Team Rheintal B in den Aktivfussball geschafft.In den Fanionteams werden sie sicher noch hinten anstehen müssen; sie werden teils bei den Junioren zum Einsatz kommen und sich ihren Platz erkämpfen müssen – aber diese Beispiele zeigen, welchen Beitrag der regionale Junioren-Spitzenfussball für die ersten Mannschaften leistet. Denn diesen Spielern ist die höhere Ausbildung anzusehen, die sie in der höchsten Breitenfussball-Juniorenliga bekommen. Bei den Trägervereinen Widnau, Au-Berneck und Diepoldsau, aber beispielsweise auch bei Rebstein, haben viele «Eins»-Spieler eine Vergangenheit im Team Rheintal.[caption_left: Letzte Saison gehörte Finn Metzler (links) zum jungen Jahrgang der C-Junioren. Er musste, wie Trainer Urs Gremminger unterstreicht, «lernen, sich gegen körperlich überlegene Spieler durchzusetzen».]Nicht stehen bleiben, sich immer weiterentwickelnWer ins Team Rheintal kommt, entscheiden die Team-Trainer und die Juniorenobmänner der Clubs. Im Zentrum steht nicht nur das fussballerische Talent, sondern auch der Ehrgeiz, ein längerfristiges Engagement einzugehen. Die Teams trainieren dreimal in der Woche, mehr als die jungen Fussballer in den Vereinen. Und auch die Spieler, die im Team Rheintal angekommen sind und nicht mehr zu den jüngeren Jahrgängen gehören, müssen sich immer wieder aufs Neue beweisen.«Auch ihnen ist klar, sie dürfen nicht stehen bleiben und müssen sich immer weiterentwickeln», sagt Urs Gremminger, Co-Trainer der C-Junioren. Das geschehe auf freiwilliger Basis, «wir zwingen niemanden, mitzumachen.» Es habe in den letzten Jahren jedoch höchst wenige Spieler gegeben, die aus dem Team ausgetreten sind.Das hat einen Grund: «Die Buben wollen Fussball spielen. Wir verlangen viel von ihnen, geben ihnen aber auch etwas zurück», so Gremminger. Er meint nicht nur die hochstehende fussballerische Ausbildung, sondern auch soziale Aspekte.[caption_left: Für ihn geht’s in dieser Saison im Team Rheintal B weiter: Jamiro Häusler vom FC Diepoldsau-Schmitter, der letzte Saison in 22 Spielen bei den C-Junioren 19 Tore erzielte.]Das Team Rheintal ist auch bei Gegnern beliebtSo ist den Trainern die Disziplin sehr wichtig. Im letzten Jahr sah nur ein Rheintaler eine gelbe Karte. «Wir suchen immer eine spielerische Lösung und begehen nie grobe Fouls», so Gremminger. Reklamieren oder Pöbeln sei kein Thema. Und: Das Team sei auch neben dem Platz eine Einheit.Dies führe, so Gremminger, dazu, dass die Mannschaft sogar bei den Gegnern beliebt sei. «Schon oft haben Gegner gesagt, sie treten gern gegen uns an, weil wir Fussball spielen und uns nicht auf Nebenschauplätze konzentrieren. Für uns im Trainerstab ist dies das schönste Kompliment.»Ein Leistungsdenken ist jedoch schon auch da. Die Rheintaler spielen in der höchsten Breitensportliga, mit dem Minimalziel, die Klasse zu halten. Für die Entwicklung zukünftiger «Eins»-Spieler ist es entscheidend, auf möglichst hohem Niveau spielen zu können.Im nächsten Schritt wird’s ruppiger, körperbetonterDenn: Kommen die Junioren nach vier Jahren aus dem Team, erwartet sie der Cluballtag. Sie bringen viel Talent mit und sind mit 16, 17 Jahren bereit für den Aktivfussball, sagt Gremminger: «Spielerisch, technisch, taktisch und mental sind sie parat. Aber körperlich haben einige Mühe.» Im Regionalfussball geht’s ruppiger und körperbetonter zu und her als bei den Junioren, weshalb es weiterhin einen behutsamen Aufbau brauche.Hierbei hilft vor allem Team-Rheintal-B-Trainer Roberto Varano den Spielern. Er begleitet sie, spricht mit den Vereinen. Wichtig sei, dass alle Spieler, die das wollen, mit den Fanion­teams in die Saisonvorbereitung gehen. Danach müssen sie sich aber selber durchsetzen.

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