25.02.2020

Die Sorge wächst

Der Ausbruch des Coronavirus im Tessin schürt Unsicherheit. Ärzte und Spitalpersonal im Rheintal bewahren Ruhe.

Von Hildegard Bickel
aktualisiert am 03.11.2022
Hildegard BickelSeit gestern liegt der erste bestätigte Coronafall in der Schweiz vor. Das Virus breitet sich in Norditalien aus und hat nun auch das Tessin erreicht. Das ändert den Tonfall, wie über das Virus gesprochen wird. Die Sorge sei da, heisst es seitens der Hygienekommission der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland.Das bestätigt auch Ralf Kunas, ärztlicher Leiter und Geschäftsführer der Ärzte am Markt in Heerbrugg. Die Praxis erhält vermehrt Anrufe verunsicherter Menschen: «Es gibt Anfragen zu bevorstehenden Reisen in Endemiegebiete. Auch wird nach Gesichtsmasken gefragt.»Fieber und Husten müssen nicht Corona seinDie Fachkräfte distanzieren sich jedoch deutlich von einer Panikmache. Wenn jemand an grippeähnlichen Symptomen leide, handle es sich in den allermeisten Fällen um eine harmlose Erkältungskrankheit, sagt Ralf Kunas. «Beim Coronavirus sind die typischen Merkmale Fieber über 38 Grad und trockener Reizhusten.» Eine sichere Unterscheidung aufgrund von Symptomen ist aber nicht möglich. Dies gelingt erst durch die Untersuchung von Abstrichen im Labor.Die Hygienekommission erklärt, ab wann Abklärungen auf das Coronavirus angebracht sind: «Nur bei Kontakt zu einem bestätigen Coronafall oder bei einem Aufenthalt in China in den letzten 14 Tagen.» Der Abklärungsbedarf dürfte sich aufgrund der Situation in Italien und der weltweit steigenden Ausbreitung aber in den nächsten Tagen ändern, so die Einschätzung der Hygienekommission.Im Spital Altstätten können Coronaverdachtsfälle abgeklärt und, sollte sich ein Patient tatsächlich mit dem Corona-Virus infiziert haben und auf Spitalpflege angewiesen sein, auch behandelt werden. Bei einer intensivmedizinischen Behandlung könnte eine Verlegung folgen.Auf Verdachtsfälle vorbereitetDie Mitarbeitenden sind informiert, wie sie handeln müssen und arbeiten eng zusammen mit dem Ostschweizerischen Infektiologienetzwerk.Ebenso ist das Personal bei den Ärzten am Markt angewiesen, Verdachtsfälle bereits nach der Anmeldung umgehend in ein separates Zimmer zu setzen. Erforderliche Probenentnahmen führen die Mitarbeitenden in der Praxis durch. Was als Verdachtsfall gilt, wird vom Bundesamt für Gesundheit festgelegt und den Gegebenheiten angepasst.Ruhe bewahren und Hände waschenIm Alltag bleibt nicht viel anderes zu tun, als Ruhe zu bewahren und bei Kontakten mit Verdachtsfällen korrekte Massnahmen durchzuführen. Allen voran: häufiges Händewaschen. Ausserdem empfiehlt es sich, in ein Taschentuch zu husten oder in die Ellenbeuge.HinweisDas Coronavirus wirft viele Fragen auf. Kompetente Antworten bietet die Infektiologie am Kantonsspital St. Gallen: infekt.ch.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.