22.02.2022

Die Sicherheit des Saisonbesten

Hürdensprinter Fabio Kobelt vom STV Kriessern wird Schweizer U20-Meister, Weitspringer Sandro Graf holt Silber an den Schweizer Nachwuchsmeisterschaften der Leichtathletinnen und Leichtathleten.

Von ys
aktualisiert am 02.11.2022
Der 19-jährige Kriessner Fabio Kobelt trat in St. Gallen als mit grossem Vorsprung Saisonbester über 60 m Hürden an. Obschon der zweifache Medaillengewinner an Schweizer Meisterschaften noch nie zuoberst auf dem Podest gestanden hatte, war er der Favorit.Die Goldmedaille war auch das klare Ziel des Hochbauzeichnerlehrlings. Druck verspürte er allerdings nicht, wie er nach dem Titelgewinn zu Protokoll gab – im Gegenteil: «Meine deutliche Saisonbestzeit gab mir Sicherheit: Ich wusste, dass ein solider Lauf reicht, um den Titel zu holen.»Souveräner Finalsieg trotz missglückten StartsEine Woche vor den Titelkämpfen war Fabio Kobelt in 7,81 Sekunden über 60 m Hürden gesprintet. Im Vorlauf kam er bis auf 0,02 Sekunden an diese Zeit heran. «Normalerweise steigere ich mich im zweiten Lauf, jedenfalls war es in dieser Saison bisher immer so», sagt Kobelt. Diesmal glückte ihm im Final aber der Start nicht wie gewünscht. Danach ging’s aber gewohnt flott über die Hürden. Mit 7,90 s blieb Fabio Kobelt als einziger unter 8 Sekunden. Der Luzerner Fabio Küchler und der Tessiner Nathan Oberti holten die weiteren Medaillen.Der solide Lauf war offenbar ausreichend für den Gewinn der ersten Goldmedaille. Allerdings war es doch der viertschnellste in der Karriere von Fabio Kobelt – zehn Tage vorher hätte 7,90 gar noch persönliche Bestzeit bedeutet.«Die Goldmedaille war immer mein Ziel, seit ich an Schweizer Meisterschaften teilnehme», sagt Fabio Kobelt. An diesem Ziel angekommen, verspürt er grosse Freude: «Schon meine bisherigen Medaillengewinne an Schweizer Meisterschaften waren schön, aber den Titel zu gewinnen, ist etwas Besonderes.» Das sieht auch sein Stammverein STV Kriessern so, der Fabio Kobelt noch am Sonntag mit einem kleinen Empfang ehrte.Schon am Samstag bei seinem ersten Auftritt in St. Gallen stellte Kobelt seine gute Form unter Beweis: In seiner Zweitdisziplin (60 m ohne Hürden) erreichte er den Final, in dem er in persönlicher Bestzeit (7,10 s) den siebten Platz erreichte.Mit dem Goldlauf in St. Gallen hat Fabio Kobelt seine Hallensaison beendet. Auf einen Start an den Schweizer Meisterschaften der Elite vom kommenden Wochenende verzichtet er. Im Flachsprint rechnet er sich gegen die Besten der Schweiz keine grossen Chancen aus und beim Hürdenlauf werden die Hindernisse in der höheren Altersklasse höher – von 0,991 auf 1,067 m. «Um mich darauf einzustellen, brauche ich ein paar Trainingsläufe», sagt Fabio Kobelt. In der längeren Sommersaison werde er sich dieser Herausforderung stellen. Aber jetzt legt er die Priorität auf den Aufbau für die im Mai beginnenden Wettkämpfe unter freiem Himmel. Nach einer trainingsfreien Woche wird er mit seinem Trainer Markus Baumgartner vom STV Kriessern sowie den Trainerinnen Manuela Loher und Dominique Ammann vom STV Oberriet-Eichenwies an seinen Zielen für die Freiluftsaison arbeiten.Selbstredend gehören die Schweizer Meisterschaften dazu, Fabio Kobelt möchte den Meistertitel im Sommer wiederholen. Und auch internationale Anlässe sind im Blickfeld des letztjährigen EM-Teilnehmers: Ein U20-Länderkampf vor den Europameisterschaften in München und die U20-Weltmeisterschaften. Für den Länderkampf muss er zu den zwei schnellsten Schweizer U20-Hürdensprintern zählen, für die WM muss er eine noch nicht bestimmte Limite erfüllen. Die internationale Limite über 110 m Hürden (14,20 s) wäre jedenfalls realistisch, Kobelts Bestzeit liegt bei 14,09.Silber für Altstätter, Auerin zweimal VierteWeitspringer Sandro Graf vom KTV Altstätten nähert sich der 7-Meter-Marke: Mit einer persönlichen Bestweite von 6,96 m sprang der U20-Athlet zur Silbermedaille. Ramon Frei vom STV Balgach wurde im gleichen Wettkampf Fünfter. Dieselbe Platzierung errang Sandro Graf im 60-m-Sprint, wo er mit  7,27 s auch eine persönliche Bestzeit realisierte.Noch näher an die Medaillenränge kam Fadri Rüdisühli (STV Balgach), er wurde Vierter im Kugelstossen der U16. Flavia Rüegg (U16) vom STV Au landete gar zweimal auf diesem undankbaren Rang: Im Dreisprung und im Weitsprung, wo ihr mit 5,31 m nur ein Zentimeter zur Bronzemedaille fehlte. Ihr Vereinskollege Timo Gantenbeim (U18) erreichte den 60-m-Final, er wurde Sechster. Ebenfalls Sechste wurden Mauro Hutter (KTV Oberriet) über 60 m Hürden der U18 und Janis Klaiber (KTV Altstätten) im Kugelstossen der U18. 

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