07.12.2018

Die Schweizer Meisterin aus Balgach

Die zweijährige Whippet-Dame Avanne of Goldenblue hat in diesem Jahr mehrere Titel gewonnen, unter anderem wurde sie Schweizer Meisterin. Auch ihre Trainingspartnerin Tumainia Dai Jin war erfolgreich. Die Hunde gehören der Balgacherin Alexandra Bieri.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 03.11.2022
Remo ZollingerDie Liste der Erfolge, die Avanne of Goldenblue 2018 erreicht hat, ist lang. Landescoursingsieger Baden-Württemberg, Landescoursingsieger Nordbayern, Schweizer Meister Coursing, 6.AABB22Platz Europameisterschaft Coursing in Dänemark – das und viel mehr steht auf der Liste.Die Erfolgssträhne überrascht Hundehalterin Alexandra Bieri aus Balgach bedingt. Sie wusste, dass Avanne schnell ist, was noch etwas fehlte, waren die Vergleichswerte. Dies, weil die Hündin erst etwas mehr als zwei Jahre alt ist und die Rennlizenz noch gar nicht so lange hat. «Viele sagten mir, Avanne sei sehr schnell», erzählt Alexandra Bieri. Dann ergänzt sie diese Aussage lachend um eine Frage: «Aber sehen denn nicht alle Whippets so unheimlich schnell aus?»2018 legte die junge Hündin einen regelrechten Steigerungslauf hin, der mit den oben genannten Titeln belohnt wurde. Sie war nicht nur beim Coursing – einer Art Zick-Zack-Kurs hinter einer Hasenattrappe auf dem Feld – schnell, sondern auch auf der Bahn.Coursing macht einen nicht reich – eher im GegenteilDas war neu, denn bis dahin liefen Alexandra Bieris Hunde jeweils eher im vorderen Mittelfeld mit. Sie sagt, der Erfolg sei zwar sehr schön und freue sie, doch das sei «nicht alles». In ihrer Zucht achtet sie stark auf eine artgerechte Haltung der Hunde, sie geht oft mit ihnen im Riet spazieren, wo sie ihren Jagdtrieb ausleben können.«Geld gibt es beim Coursing ohnehin gar nicht zu gewinnen, eher ist das Gegenteil der Fall: Es ist ein kostspieliges Hobby», sagt Alexandra Bieri. Das ändert für die Balgacherin aber nichts: Sie betreibt den Sport aus Freude. Und, weil die Hunde so Dampf ablassen können. Die zur Familie der Windhunde gehörenden Whippets sind äusserst aktiv. «Sie haben so viel Energie, sie müssen sich einfach austoben können – und Rennen lieben sie, dabei können sie sich selbst sein», sagt Alexandra Bieri.Das stimmt nur dann nicht ganz, wenn das Rennen «unnatürlich» ist: Bei der Europameisterschaft führte der Weg des «Hasen» in eine Ecke. Alexandra Bieri sagt: «Das ist gegen die Natur, ein Hase würde das nie machen. Weil die Whippets einen ausgeprägten Jagdtrieb haben, wissen sie, wie ein Wildtier sich bewegt. Avanne hat sich in die Irre führen lassen.» Das gab dann beim Kriterium Intelligenz Abzug – und es reichte nicht zum Europameistertitel, nachdem sie nach Lauf eins geführt hatte.Auch Dai Jin lief in die erste TabellenhälfteAvannes Trainingspartnerin ist Tumainia Dai Jin. «DJ», wie Alexandra Bieri sie nennt, war 2018 auch gut unterwegs, ist jedoch kleiner als Avanne, für viele ist sie zu klein. Trotzdem lief auch sie an der EM in die erste Tabellenhälfte, sie erreichte bei 84 Teilnehmern den 37. Rang. Dazu gewann sie einen Wettbewerb in Deutschland, bei dem es um Schönheit und Leistung ging.Für die Vierjährige folgt nun jedoch eine Pause: Sie wurde gedeckt und wird zum ersten Mal Mutter. Der Whippet-Nachwuchs im Hause Bieri steht schon in den Startlöchern.

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