Es war kurz vor 13 Uhr, als am Donnerstag die Nationalhymnen erklangen. Erst die österreichische Bundeshymne, dann der Schweizerpsalm. Rund 200 Zuschauer hielten inne und lauschten den Klängen. Denn das gibt es nicht alle Tage: Anlass für das Abspielen der Hymnen war ein Länderspiel, das auf der Auer Degern stattfand.Die U17-Frauen der Schweiz und von Österreich duellierten sich ganz nah der Grenze zwischen den beiden Ländern in einem Testspiel. Was die Organisation eines solchen bedeutet, erfuhr der veranstaltende FC Au-Berneck: «Es galt, unheimlich viel abzuklären, ich stand fast täglich mehrfach mit den Leuten vom Verband in Kontakt», so Frank Basso, Verantwortlicher für das Spiel beim FCAB. Neben des strengen Covid-19-Schutzkonzepts gab es viele weitere organisatorische Punkte: Es galt etwa, die Banden abzudecken, weil nur die Werbepartner des Schweizerischen Fussballverbands sichtbar sein dürfen. Oder die Fahnen aufzuhängen von Uefa, Fifa und den beiden sich duellierenden Nationen, die eine bestimmten Reihenfolge haben müssen. Oder einen drei Meter hohen Fernsehturm aufzustellen, damit SRF Aufnahmen vom Spiel machen konnte. Neun Seiten umfasst das Dokument des SFV, das die Regeln für Länderspiele auflistet.Katharina Risch erzielte mit diesem Abschluss den Ausgleich - und verletzte sich dabei.Eine Chance, keine PflichtübungDarum hat sich Frank Basso gern gekümmert. Er war nicht allein, rasch sei ein Team an Freiwilligen beisammen gewesen. Und: «Der SFV hat uns eine Chance gegeben. Wir konnten zeigen, dass wir imstande sind, einen solchen Anlass durchzuführen.» Als der Verein angefragt wurde, habe er sofort zugesagt, das Spiel durchzuführen. «Wir haben uns gefreut, das war keine Pflichtübung», sagt Basso. Den Zuschlag bekam der Verein auch, weil kürzlich ein U19-Test zwischen den gleichen beiden Ländern nicht stattfinden konnte, weil es im österreichischen Team Coronafälle gab.Nun klappte es also mit dem Spiel. Und den wichtigsten Akteuren – den Spielerinnen auf dem Feld – war die Freude anzusehen, endlich wieder ein Spiel bestreiten zu dürfen. Mit Alessandra De Freitas, Lea Eisenring und Katharina Risch waren drei Spielerinnen von St. Gallen-Staad mit von der Partie. Alle fielen auf: De Freitas, weil sie das Mittelfeld dirigierte und immer wieder Impulse nach vorne gab. Sie verschoss in der 20. Minute beim Stand von 0:1 zwar einen Penalty, war aber ein Aktivposten. Stürmerin Katharina Risch war die gefährlichste Schweizerin. Nach einer halben Stunde gelang ihr mit einem präzisen Flachschuss das 1:1. Sie verletzte sich allerdings bei dieser Aktion und musste durch die dritte Ostschweizerin, Lea Eisenring, ersetzt werden.Auch sie fiel durch eine aktive Spielweise auf und war immer wieder an Angriffen beteiligt. Obwohl Österreich etwas spritziger schien, ging letztlich die Schweiz als Siegerin vom Feld: Giulia Schlup (YB) traf in der 80. Minute nach einem Eckball zum 2:1.