Als Kinder haben wir sie immer mit einem raschen Wischer mit der Hand von den Blüten gefangen und in der hohlen Hand summen lassen. Wie waren wir doch tolle Wespenfänger!
Aber nein, Stechen können Schwebfliegen nicht, aber sie tun eben so, als wären sie gefährlich, genau wie Wespen. Für Blattläuse sind die Larven jedoch schon gefährlich, denn sie ernähren sich von den kleinen Schadinsekten.
Die Imago, also die ausgewachsenen Tiere, haben weder einen Stachel wie Bienen und Wespen, noch einen Stechrüssel wie ihn Wanzen oder Mücken haben. Aber sie müssen ihre Feinde, wie Vögel und andere Fressfeinde abschrecken. Also stellen sie sich mit ihrer schwarz-gelben Streifenzeichnung gekonnt als gefährlicher hin, als sie es in Tat und Wahrheit sind. Und diese sogenannte Mimikry funktioniert sehr gut. Ja, sogar Menschen fürchten sich deswegen vor ihnen.
In der Schweiz zählen wir etwa 400 Schwebfliegenarten, einige sind nur wenige Millimeter gross, es gibt aber andere, die es auf zwei Zentimeter Länge bringen. Davon sind manche gertenschlank, andere dick und pummelig. Einige tragen einen dichten Haarpelz, weitere sind glatt und glänzen.
Wie alle Fliegen zeigen Schwebfliegen eine typische Dreiteilung mit Kopf, Rumpf und Hinterleib, haben aber keine typische Wespentaille. Sie haben kleine Pölsterli als Mundwerkzeuge, mit denen sie Pollen und Nektar auflecken können. Mit bis zu 300 Flügelschlägen in der Sekunde können Schwebfliegen perfekt im Flug manövrieren, obwohl sie ein Flügelpaar haben. Ja, sie sind sogar fähig, ruhig stehen zu bleiben. Also lustige Luftibusse!
Nicht nur Vögel ziehen im Herbst nach Süden, auch viele Insekten tun das. Deren Zahl nimmt aber stark ab. Darunter sind mehrere Schwebfliegen die südliche und wärmere Gefilde aufsuchen. Untersuchungen aus dem Jahr 2020 zeigen einen Rückgang um 97 Prozent. Auch neue Daten der Roten Liste sind alarmierend. Es ist also immens wichtig, dass genug Wiesen und Blüten zu finden sind.