Ein paar Beispiele:
- Rammstein-Sänger Till Lindemann steht unter medialem Beschuss, weil er junge Frauen nach den Konzerten für seine sexuellen Fantasien missbraucht haben soll.
- Silvio Berlusconi ist gestorben, bekannt geworden nicht nur als Geschäftsmann und Politiker, sondern auch als Sexpartylöwe.
- In Zürich findet heute das «Zurich Pride Festival» für mehr Toleranz gegenüber Menschen, die nicht klassisch-heterosexuell empfinden, statt.
- Im Bundesstaat Utah wurde die Bibel aus manchen Schulbibliotheken entfernt, weil sie zu viele Sex-Geschichten enthalte.
- Der Ständerat hat eine Motion zum Schutz von Minderjährigen vor Pornografie im Internet angenommen.
- Der oberste Chef von Scientology ist untergetaucht, um einer Anklage wegen Kindesmissbrauchs zu entgehen.
- Die Nati-Fussballerin Ramona Bachmann hat in Paris ihre Freundin geheiratet.
- Die Australierin Christine Caine, die als Kind zwölf Jahre lang von vier Männern sexuell missbraucht wurde, leitet heute mit ihrem Mann eine weltweite Organisation gegen den Menschenhandel und hat gerade ein Buch, mit dem Titel «Schau nicht zurück», über die Bewältigung ihrer Leidensgeschichte herausgegeben. Ich höre hier aus Platzgründen aus
Das Schöne ist oft zerbrechlich
Man sagt, Sex sei die schönste Nebensache der Welt. Wenn man sich gewisse dieser Beispiele vor Augen hält, kommen einem durchaus auch Zweifel an dieser Aussage. Sex ist zwar tatsächlich etwas Schönes und Erfüllendes, aber das besonders Schöne ist oft auch besonders zerbrechlich.
Und so kann Sex zum Kampfplatz und gar zum Albtraum werden für unzählige Menschen. Wie alles auf dieser Welt, ist auch die Sexualität etwas Zwiespältiges, Lust und Frust. Wir haben zum Glück viel mehr Freiheit im Umgang mit der Sexualität als frühere Generationen, aber nehmen wir auch die damit verbundene Verantwortung mehr wahr? Ich habe nicht den Eindruck.
Und nicht einmal manche Kirchenvertreter stehen diesbezüglich als Vorbild da – leider.
Die Leute in Utah haben notabene inhaltlich schon recht. Das Thema Sex kommt ziemlich häufig vor in der Bibel, mit negativen und positiven Beispielen aus dem realen Leben. Es würde sich durchaus lohnen, diese Texte selbstkritisch anzuschauen und aus den damaligen negativen und den positiven Beispielen zu lernen für die Gegenwart und das eigene (Liebes-)Leben.
Damit die schönste Nebensache der Welt wirklich eine schöne Sache für alle sein kann.