Ringen vor 3 Stunden

Die Rückrunde 2024 beginnt mit dem Oberrheintaler Derby

Zum Start in die Rückrunde der Swiss Wrestling Premium League gibt es gleich das Rheintaler Derby zwischen der RS Kriessern und Oberriet-Grabs. Die Gastgeber gehen als Favoriten in den Vergleich, sind aber auf der Hut.

Von Patrick Dietsche
aktualisiert vor 3 Stunden

Wirft man einen Blick auf den Saisonverlauf, wird schnell klar, wer am Samstag in der Mehrzweckhalle Kriessern die Matte als Sieger verlassen sollte. Allerdings haben Derbys ihre eigenen Gesetze, und so wird man im Kriessner Lager den Kampf trotz – oder gerade wegen – der klaren Vorzeichen nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Die Situation ist wie in der letzten Saison

Die Gäste von Trainer Christian Graupeter stehen dieses Jahr wieder gleich da wie vor Jahresfrist. Mit dem Sieg gegen Schattdorf in der Vorrunde hat Oberriet-Grabs zwei Punkte erkämpft und könnte mit einem weiteren Sieg gegen den gleichen Gegner den vorzeitigen Ligaerhalt sicherstellen. So wäre das Saisonziel erreicht. Der Kampf gegen die Urner am nächsten Samstag dürfte vorentscheidend sein – es ist daher nicht ganz klar, welches Gewicht die Verantwortlichen beim RSK-Nachbarn dem Derby geben.

Obwohl nicht mit einem Sieg des RCOG gerechnet werden kann, könnten die Gäste sich mit einem guten Auftritt beim Titelverteidiger den dringend nötigen Schwung für den so wichtigen Schattdorf-Kampf holen. Liefern sich die RCOG-Protagonisten gegen die bis anhin mehrheitlich überzeugenden Gelb-Schwarzen einen guten Fight, verleiht das neues Selbstvertrauen und es dürfte auch den nächsten Gegner beeindrucken. Zudem hilft ein guter Auftritt von Teamleader Andreas Vetsch und seinen Kollegen, um die Rheintaler Fans auf den «Entscheidungskampf» in einer Woche heiss zu machen.

Fragezeichen und Live-Musik in der Derbybar

Die Kriessner Aufstellung vom letzten Samstag in Schattdorf hat aufhorchen lassen – und der deutliche Sieg dann gleich nochmals. Die RSK kann in dieser Saison auf ein ausgeglichenes, breites Kader zurückgreifen. Das hilft einerseits bei Ausfällen und bietet Coach Thomas Gächter andererseits die Gelegenheit, seinem Kader die nötigen Pausen zur Regeneration zu ermöglichen.

Oberriet-Grabs’ Manuel Weber (in Rot) im Hinrundenkampf gegen Kriesserns Fabio Dietsche.
Oberriet-Grabs’ Manuel Weber (in Rot) im Hinrundenkampf gegen Kriesserns Fabio Dietsche.
Bild: Linda Obrist

Nun steht also das Derby an, und es ist nicht anzunehmen, dass Kriessern sich auf unnötige Risiken einlässt. Einige der geschonten Stammringer werden ins Team zurückkehren, wobei Sandro Hungerbühler und David Loher leicht angeschlagen sind und allenfalls erneut geschont werden. Ramon Betschart ist in der Vorbereitung auf die Elite-WM, doch den einen oder anderen Ernstkampf in der Meisterschaft dürfte er im Hinblick auf Ende Oktober noch mitnehmen.

Dann ist Derbyzeit, aber wie immer auch Partyzeit –, und es gibt wie schon im letzten Jahr in der kleinen Kriessner Turnhalle eine grosse Derbybar. Stimmung macht dort die Rheintaler Band Open Minds ab 21 Uhr – in der Bar können auch Siege gefeiert und Niederlagen «begossen» werden.

Aus Sicht des RCOG: Der Fokus liegt nicht auf dem Derby
Nach der deutlichen 12:27-Niederlage im Derby zum Auftakt der Premium League 2024 reist der Ringerclub Oberriet-Grabs als Aussenseiter nach Kriessern. Etwas Bewegung dürfte vielleicht der Wechsel der Stilarten bringen; die Fans dürfen auf die Aufstellungen der Teams in der ersten Rückrundenbegegnung gespannt sein.
Während der RCOG dank des Sieges über Schattdorf mit zwei Punkten auf Rang fünf steht, liegt Kriessern mit acht Punkten hinter Willisau auf dem zweiten Platz. Die Schwarz-gelben gewannen vier von fünf Hinrundenkämpfen und unterlagen nur den Löwen knapp.
Oberriet-Grabs freut sich auf das Derby, der Fokus liegt aber anderswo. «Kriessern ist natürlich der grosse Favorit», sagt der sportliche Leiter des RCOG, Silvan Steiger. «Unser Team wird am Samstag alles geben. Der Fokus liegt aber nicht auf dem Kampf gegen die Nachbarn. Wir konzentrieren uns vor allem auf den Rückkampf gegen die Ringerriege Schattdorf in der Woche darauf. Da geht es darum, unser Saisonziel – den Ligaerhalt ohne Relegationskämpfe – zu erreichen.» Ob der RCOG in Vollbesetzung antritt oder die eine oder andere Stammkraft für den Schattdorf-Kampf schonen wird, ist also fraglich. (dos)


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