Im uralten Haus «Rose» scheint die Zeit still zu stehen. In den einfachen Stuben ist die grosse und wohl rekordverdächtige Vergangenheit auf Schritt und Tritt zu spüren. Mit Heini Sturzenegger wird ein Vorfahr der heutigen «Rose»-Familie in einem Quellrechte regelnden Wasserbrief aus dem Jahr 1458 erwähnt. Wahrscheinlich wurde schon damals gewirtet, befindet sich doch das stattliche Haus im Schnittpunkt bedeutender Wege vom Rheintal ins Appenzeller Vorderland.
Seit dem die Familie Sturzenegger nachweisenden Wasserbrief sind 566 Jahre verflossen. Nach dem Tod von Gatte Howard Sturzenegger Anfang 2017 entschied sich die aus dem Rheintal stammende Gattin Alice fürs Weitermachen. Sie hatte schon vorher mit ihrer Schwiegermutter gewirtet, seit rund 36 Jahren war Alice Hauptverantwortliche für den Gastbetrieb.
Aus gesundheitlichen Gründen ist die gut 80-jährige Wirtin kürzlich ins benachbarte Gemeindealtersheim Watt gezogen, wo sie sich gut aufgehoben fühlt. «Ob ich je in die ‹Rose› zurückkehre, ist offen. Und punkto Weiterführung des Restaurants hat meine Familie noch keinen Entscheid gefällt, sodass die Zukunft des Hauses als Wirtschaft bis auf Weiteres ungewiss ist», sagt Alice Sturzenegger. Die vielen Gäste der «Rose» bedauern die gegenwärtige Situation und fänden es überaus bedauerlich, wenn der beliebte Treffpunkt endgültig geschlossen bliebe.