Ein Sieg gegen den Gemeindenachbarn ist für Favorit Kriessern Pflicht. Bei Oberriet-Grabs würde man sich mit einem Erfolgserlebnis gleich viel Schwung für die weitere Meisterschaft holen. Derby ist auch, wenn nach dem Kampf in der Derby-Bar in der kleinen Kriessner Turnhalle über das Gesehene gefachsimpelt wird.
Auch dieses Jahr heisst das Ziel Playofffinal
2022 schaffte es die RSK souverän in den Playoff-Final gegen den späteren Meister Willisau. Da es im Kader kaum Veränderungen gab, will man auch diese Saison unter den Top 2 abschliessen. Dafür hat die RSK einiges investiert und in Tests am Waldstättercup und dem eigenen Grenzlandturnier einen guten Eindruck abgegeben.
Mit den sieben Kaderathleten Levin Meier, Dominik Laritz, Dorien Hutter, David Loher, Marc Dietsche, Fabio Dietsche und Ramon Betschart hat die Mannschaft nach wie vor das Potenzial, die hohe Zielsetzung zu erreichen. Ausser Meier, dem Jüngsten des Septetts, gehörten im letzten Jahr alle zum Stamm im Team von Mirco Hutter.
Definitiv übernommen wurde Dimitar Sandov, der 2022 schweizweit der zweiterfolgreichste Punktesammler der Liga war. Verstärkung gibt es zum einen durch Fritz Reber von der RR Tuggen und zum anderen durch Jeremy Vollenweider von der RRTV Weinfelden. Reber ist ebenfalls im Natikader, Vollenweider hat in der diesjährigen Schwingsaison doch einige Male aufhorchen lassen. Gerade in den oberen Gewichtsklassen ist die Kaderdecke nicht allzu dick; da wird er eine wertvolle Ergänzung sein.
Willisau geht als Titelfavorit in die Saison
Favorit auf den Meistertitel sind die Löwen aus der Innerschweiz. Die Luzerner Hinterländer haben ihr Team zusammengehalten und das breiteste Kader der Liga. Es wird für alle anderen schwierig, an seinem Thron zu sägen. Die RS Freiamt wird diese Saison stärker eingeschätzt als vor Jahresfrist. Eine sehr starke Nachwuchsabteilung, eine positive Entwicklung der nicht weniger als elf Kaderathleten und starke Sparrings aus der Ukraine werden garantieren, dass der Weg in den Final über die Aargauer führen wird.
Als Spielverderber können Schattdorf und Einsiedeln ein entscheidendes Wort um den Finaleinzug mitreden. Spannend ist, ob die Urner aus Schattdorf ihre Entwicklung, die sie in den letzten Jahren dank guter Nachwuchsarbeit im Stillen vorangetrieben haben, nun in Resultate ummünzen können. An den Vorbereitungsturnieren haben sie ihr Potenzial angedeutet.
Für Oberriet-Grabs geht es darum, im zweiten Premium-League-Jahr das erste Erfolgserlebnis einzufahren und etwas für die Moral sowie das treue Publikum zu tun. Was vor allem den Top-Teams Kopfzerbrechen macht, ist die Kollision des Ligakalenders mit internationalen Terminen. Im Oktober steht mit der Elite-WM das erste Qualiturnier für Olympia in Paris an – entsprechend stehen etliche Athleten ihren Klubs teils nicht zur Verfügung. Dies bietet einigen Zündstoff zwischen Clubs und Verband – und könnte vor allem zu Saisonbeginn das eine oder andere unerwartete Resultat verursachen.