11.11.2021

Die Rheintaler kämpfen gegen hinten

St. Margrethen, Au-Berneck und Montlingen befinden sich in der zweiten Tabellenhälfte der 2. Liga, Gruppe 1.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 03.11.2022
Fussballrückblick, 2. Liga Die Zweitligsten der Region haben zwei Dinge gemeinsam. Zum einen die allgemeine Unzufriedenheit mit ihrer Hinrunde. Und zum anderen einen Teil der Begründung dafür: Das Verletzungspech. Alle drei Clubs beklagten im Herbst viele Verletzte. Das zeigt vor allem eines: Es ist keine Mär, dass die Saisonvorbereitung wichtig ist. Und in diesem Jahr war sie – weil Reisen wieder möglich waren – bei allen ziemlich ungenügend.Am besten da steht als Achter der FC St. Margrethen. Nach einer Niederlagenserie gewann er am letzten Sonntag in Montlingen, was für Trainer Besart Shoshi sehr wichtig war. So sagt er: «Die Hinrunde hätte schlimmer sein können. Besonders gemessen daran, dass wir selten das ganze Kader zur Verfügung hatten.» Das habe es für ihn und seinen Assistenten Djordje Duvn­jak nicht einfacher gemacht.In engen Spielen habe die Mannschaft zudem oft Pech gehabt. Sonst habe sie aber «schon auch gezeigt, dass wir gut Fussball spielen können», sagt Sho­shi weiter. Und meint damit auch die technisch starken Spieler, die St. Margrethen im Kader hat. So etwa Stürmer Serkan Aktas, der fünf Tore erzielt und durch viel Einsatz geglänzt hat. Oder Fatlum Aliu und Rilind Shala, zwei unterschiedliche, starke Spieler, die ihre Qualitäten gezeigt haben. Zudem hat Captain Salvatore Forgia eine starke Hinrunde gespielt. Nun gelte es, das Team zusammenzuhalten, was ausser Torhüter Christian Mendes (zu Hörbranz) klappen sollte.Charaktertest mit Siegen zum Schluss bestanden«Die Hinrunde war durchzogen, wir haben fünf, sechs Punkte verschenkt», sagt Guido Böhrer, Sportchef des FC Au-Berneck. Zufrieden könne man so nicht sein – aber: Die Mannschaft sei intakt. Anschauungsbeispiel dafür sind die letzten zwei Spiele: Nachdem Au-Berneck zu Hause trotz gutem Spiel gegen Ems 0:1 verlor, stand es mit dem Rücken zur Wand. Es folgten das Gastspiel bei Schluein Ilanz und das Heimspiel gegen Winkeln.Diese beiden Spiele gewann Au-Berneck, weshalb das Team nun doch vier Punkte Vorsprung auf den Strich hat. Es hat den Charaktertest zum Hinrundenabschluss bestanden. Das freut auch den Sportchef: «Trainer und Mannschaft haben aus den Auftritten zuvor die richtigen Schlüsse gezogen und sehr gut reagiert.»Und: Während sich einige Spieler verletzten, kamen andere besser in Form. So etwa Stürmer Flamur Bojaxhi. Er hat mit sechs Toren viel zum Au-Bernecker Punktestand beigetragen. Und die Jungen wie Cristian Navarro und Carlo Lamorte haben weitere Fortschritte gemacht.Das Abstiegsgespenst spukt auf dem KolbensteinErst acht Punkte gesammelt hat bisher der FC Montlingen. Dieser setzt seit Jahren darauf, das aus vielen «Eigenen» bestehende Team mit Spielern zu verstärken, die auf dem Feld den Unterschied ausmachen. Genau darin liegt der Hund begraben: Mit Sandro Daradan, Michel Gadient und Valdet Istrefi waren drei solche Spieler in der Hinrunde lange verletzt. Das hatte Auswirkungen: Es wurde nicht nur die Personaldecke dünner, es fehlte auch die Struktur im Spiel. So reihten sich Niederlagen aneinander – bis zur letzten, schmerzhaften, gegen St. Margrethen.«Natürlich sind wir unzufrieden, wir haben nicht damit gerechnet, gegen den Abstieg spielen zu müssen. Es hat zu oft die Qualität gefehlt, das haben wir gespürt», sagt Trainer Erik Regtop. Zudem sei das Team nach schlecht besuchter Vorbereitung nicht fit genug gewesen. «Daran müssen wir über den Winter arbeiten. Es darf nicht sein, dass sich Spieler verletzen, weil sie nicht fit sind», sagt der Trainer. Er ist nun gefordert: In den elf Saisons 2. Liga am Stück hat das Abstiegsgespenst noch selten so sehr gespukt wie jetzt.

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