Das hatte niemand auf dem Zettel: Drei Jahre nach dem Aufstieg in die 3. Liga und nur vier Jahre nach der Gründung des Teams in der 4. Liga geht der Lift für Widnau II noch eine Etage höher. Die junge Mannschaft steigt unerwartet, aber verdient auf und ist jetzt hinter Staad und Widnau I das zweitbeste Frauenteam des Rheintals.
Ein Jahr in der vierten Liga hatte dem Team vor vier Jahren gereicht, um sich an die Härte des Aktivsports zu gewöhnen und aufzusteigen. Die nächsten zwei Saisons – in der 3. Liga – gestalteten sich etwas zäher.
Festgebissen – in der Liga und an den Gegnerinnen
Die Frauen bezahlten Lehrgeld und kämpften jeweils zumindest beim Saisonstart in den unteren Regionen der Tabelle um jeden Zentimeter. Obwohl körperlich oft unterlegen, haben sie nie aufgegeben und mit ihrem starken Willen viele Punkte ins Trockene gebracht.
Dieses Festbeissen in der Liga sowie an den Gegnerinnen galt sowohl für die Partien selbst als auch für die Tabelle. Gegen die Saisonmitte kamen jeweils Punkte auf das Konto – und das Team landete stets sicher im mittleren Tabellendrittel.
Die dritte Saison verläuft anders
Das Team konnte sich dabei oft mit schönen Kombinationen aus brenzligen Situationen retten, kassierte aber zu häufig sogenannt «billige Tore» nach Eckbällen oder Flatterbällen, wodurch es viele Punkte abgab. Diese Saison war das anders. Die Defensive stand kompak-ter, die Spielerinnen machten technische und läuferische Fortschritte, es kamen noch ein, zwei neue Spielerinnen aus dem Nachwuchs hinzu – und schon wurde aus einem Punktelieferanten für die oberen Teams ein ebenbürtiger Gegner.
Schon in der Hinrunde liess Widnau II einen eigenen Rekord am anderen purzeln; nach elf Spielen standen sechs Siege und zwei Unentschieden zu Buche. Die Rückrunde war dann kaum mehr zu toppen: Neun Siege, ein Unentschieden und nur eine Niederlage gab es. Sogar gegen die zuvor seit 30 Spielen (darunter 28 Siege) ungeschlagenen Melserinnen gewann Widnau II auswärts. Es war das Meisterstück, das zum Aufstieg führte.
«Wir nehmen den Aufstieg an und freuen uns»
«Wir haben oft gestaunt und waren begeistert von der Mentalität dieses Teams, aber die Frauen haben diese Saison auf den Platz gebracht, was sie schon seit Jahren in den Trainings zeigen. Dass es zum Aufstieg reichen würde, war aber überhaupt nicht auf dem Plan», sagt der begeisterte Trainer Remo Haltiner. Gereicht hat es, weil letztlich zwei Teams aufsteigen: Neben Widnau II spielt auch Mels nächste Saison in der 2. Liga. Ursprünglich war nur ein Aufsteiger vorgesehen.
«Wir nehmen den Aufstieg gern an und freuen uns auf die Challenge. Wer Ende Saison auf einem Aufstiegsplatz steht, hat ihn verdient und sicher Chancen in der nächsthöheren Liga», sagt der andere Trainer des Teams, André Biollay.
Frauen, 3. Liga, Gruppe 1
Schlusstabelle (alle 22 Spiele): 1. Mels 59, 2. Widnau II 48, 3. Staad II 47, 4. Toggen-burg II 43, 5. Münsterlingen 39, 6. Uznach 33, 7. Weinfelden-Berg 28, 8. Rheineck 22, 9. Balzers 21, 10. Uzwil II 19, 11. Wil II 16, 12. Flums-Walenstadt 5.