20.02.2018

Die Rekordjägerin

An den Schweizer Elite-Meisterschaften in Magglingen verbesserte die 18-jährige Alina Tobler ihren eigenen Schweizer U20-Rekord. Sie ist so fit wie noch nie.

Von Iris Oberle
aktualisiert am 03.11.2022
Iris Oberle2017 war das bisher erfolgreichste Jahr der jungen Leichtathletin, die beim LC Brühl trainiert. Doch in diesem Jahr übertrifft sie sich Wochenende um Wochenende selbst. Ihr Ziel für 2018 war hoch gesteckt: Sie wollte den Schweizer U20-Rekord im Dreisprung knacken, der seit 2007 unverändert bei 12,37 Metern lag. Achtzehnjährige mit U20-RekordDabei führte die Walzenhauserin die Bestenliste der Hallensaison schon nach dem ersten Meeting am 14. Januar im Tessin bei den U20 an. Nun liegt sie bei den U20 mit einem Meter voraus, schweizweit ist sie Dritte. Bereits am ersten Februar-Wochenende, am nationalen Hallenmeeting in Magg-lingen, schaffte sie die unglaub­- liche Weite von 12,52 Metern. Seit dem 5. Februar führte sie die Schweizer Rekordliste von Swiss Athletics als Rekordhalterin der U20 im Dreisprung an. Doch dem war nicht genug. So brillierte die Rheintaler Sportlerin des Jahres 2017 in ihrer Parade-Disziplin auch an den Elite-Meisterschaften in Magglingen vom letzten Wochenende. Gegen die um 18 Jahre ältere Favoritin Barbara Leuthard vom LC Zürich hatte die junge Vorderländerin zwar keine Chance, doch verbesserte sie ihren eigenen Schweizer Rekord um vier Zentimeter auf 12,56 Meter. Eine Woche Erholung, dann erneuter AufbauNach ihren starken Vorstellungen der letzten Wochen zählte Alina in Magglingen zum engsten Favoritenkreis. Sie selbst traute sich einen erneuten Rekord ebenfalls zu. «Ich wusste, ich könnte meine Bestmarke nochmals knacken. Ich fühlte mich in den letzten Wochen sehr fit», sagt die 18-Jährige. Neben all den Trainings unter der Woche und den Wettkämpfen am Wochenende fragt man sich, ob da nicht irgendwann Erschöpfung aufkommt. «Nein, lacht sie. Ich bin etwas müde, aber es geht mir überraschend gut. Diese Woche wird sowieso weniger trainiert, da die Hallensaison beendet ist. Da kann ich mich erholen.»Auf die Frage, wann es weitergeht, antwortet sie locker: «Nächste Woche beginnen wir wieder mit dem Aufbau für die Freiluftsaison. Ab dann wird wieder Vollgas trainiert.» Ihre Freude an der Leichtathletik sieht man der Ausnahmeathletin an. Sie ist bescheiden, doch sie weiss, was sie will. Sechs Trainings in der Woche, ein 70-Prozent-Job, der sie ebenfalls fordert. Dabei die Balance halten, sich nicht zu viel zumuten: Sie schafft das, mit gutem Gefühl für ihren Körper, mit Durchhaltewillen, mit Yoga. Zwei Rheintalerinnen erreichten an der Schweizer Elite-Meisterschaft den Final: Die Widnauerin Larissa Bertényi vom LC Brühl schnupperte über 60 m Hürden gar an den Medaillen, musste sich aber schliesslich mit 8,62 s mit dem vierten Rang begnügen. Riccarda Dietsche vom KTV Altstätten wurde im 60-m-Sprint ohne Hürden Siebte mit 7,57 Sekunden. Die übrigen Rheintaler Top-10-Plätze holte Lea Herrsche vom KTV Altstätten. Im Kugelstossen landete sie mit 13,34 Metern auf dem fünften und im Weitsprung mit 5,61 m auf dem siebten Rang. Die 800-m-Läuferin Sandra Löhrer vom STV Oberriet-Eichenwies war mit ihrem Rennen nicht zufrieden; mit 2:22,50 Minuten resultierte für sie der dreizehnte Platz. Ihr Vereinskollege Marc Aebi kam über 60 m Hürden mit 8,81 Sekunden (persönliche Bestzeit) auf den zwölften Rang. (ys)

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