Für den abgerissenen provisorischen Velounterstand an der Ostseite des Bahnhofs St. Margarethen gibt es definitiv keinen Ersatz. Das teilte der Gemeinderat am Freitag in einem Communiqué mit. Und das, obwohl sich ein Komitee mit der Petition «Pro Veloständer Ost am Bahnhof» aktiv für überdachte Abstellplätze für Velos und Roller auf der Ostseite des Bahnhofs eingesetzt hat. 117 Personen aus St. Margarethen und 21 von ausserhalb hatten die Petition unterzeichnet, die Ende Mai bei der Gemeindeverwaltung eingereicht wurde. Weitere 109 Personen haben auf der Website petitio.ch ihre Unterstützung bekundet. Und trotzdem: Der Gemeinderat hält an seinem Entscheid fest, da er in der Petition kein stichhaltiges Motiv für das Anliegen findet. Zu kostenintensiv und aktuell nicht nötigDafür gibt es mehrere Gründe, wie Gemeindepräsident Reto Friedauer ausführt: «Einerseits sind wir überzeugt, dass das bestehende Angebot auf der Westseite nicht nur attraktiv ist, sondern auch den regionalen Vergleich besteht. Anderseits ist ein neuer Veloständer mit namhaften Kosten verbunden.» Es müssten gemäss Friedauer rund 90000 Franken investiert werden. Teuer ist vor allem das Fundament für einen gedeckten Unterstand. Der Gemeinderat hat im Rahmen des Sparauftrags der Bürgerschaft, der mit der Ablehnung des Budgets 2021 formuliert wurde, eine fundierte Analyse über bestehendes Sparpotenzial im Gemeindehaushalt durchgeführt und verschiedene Massnahmen umgesetzt. In der Analyse wurden Ausgaben und Investitionen ermittelt, die nicht unbedingt nötig waren. In diese Kategorie fielen auch die Veloständer Ost am Bahnhof. «Diese Stellplätze wären ‹nice to have›, aber dafür besteht in der aktuell angespannten Finanzlage keine zwingende Notwendigkeit», sagt der Gemeindepräsident. Petitionärin ist enttäuschtEin Entschluss, den Heidi Künzler, Petitionärin von «Pro Veloständer Ost», bedauert: «Wir hätten uns einen mutigeren Entscheid des Gemeinderats für die Velofahrerinnen und Velofahrer von St. Margrethen gewünscht.» Sie hofft nun, dass sich der Gemeinderat so schnell wie möglich wieder mit dem Thema befasst und eine Lösung findet.Restliche Ständer der Westseite als Lager vorgesehenDer Vorschlag der Petitionärinnen und Petitionäre, die nicht installierten Veloständer der Westseite, die beim Werkhof zur Montage bereitstehen, auf der Ostseite zu nutzen, stiess bei den Verantwortlichen auf Ablehnung. «Diese werden als Ersatzlager gebraucht, wenn auf der Westseite Schäden behoben werden müssen, was bereits mehrfach geschehen ist. Das ist in Zeiten von anhaltenden Lieferengpässen sicher das Sinnvollste», erklärt Reto Friedauer. Der Gemeinderat halte sich aber die Option offen, im Rahmen der Arealentwicklung Alp eine sinnvolle Kombilösung zu erarbeiten.