12.10.2021

«Die Minischweine folgen uns auf Schritt und Tritt»

Es heisst, der Hund sei der treuste Begleiter des Menschen. Bei Irina, Anika und Bianca sieht das etwas anders aus. Die drei Schwestern besitzen zwei Minischweine. Bianca erzählt im Interview vom Leben mit ihren besonderen Begleitern.

Von at
aktualisiert am 03.11.2022
Name: Bianca Alter: 23 Wohnort: Diepoldsau Beruf: KosmetikerinWieso hält deine Familie Minischweine als Haustiere? Meine Schwester hatte vor etwa sechs Jahren erfahren, dass ein Schwein dringend ein neues Zuhause braucht. Es ist mit einem anderen Schwein im gleichen Haushalt nicht klargekommen. Wir befürchteten, es könnte geschlachtet werden. Also haben wir unsere Eltern überredet und Lanzelott zu uns geholt. Als er starb, hatten wir eine Zeit lang keine Schweine mehr. Bis letzten November, als uns ein Inserat mit Minischweinen aufgefallen ist. Da wir bereits Erfahrung im Umgang mit Schweinen haben und der Stall noch vorhanden war, überredeten meine Schwestern und ich unsere Eltern erneut. Diesmal sogar, um zwei Schweine aufzunehmen. Im Dezember kamen Corden und Blue zu uns. Mittlerweile haben wir ein neues Schwein namens Jane, da Corden gestorben ist und Blue einen neuen Partner brauchte.Wie ist es, Schweine zu halten? Mittlerweile fühlt es sich ganz normal an. Nicht viel anders, als einen Hund zu haben, aber mit dem Unterschied, dass die Schweine grunzen und den Rasen verwüsten. Ein Hund hingegen braucht mehr Auslauf und macht mehr Schmutz, da er meistens, im Gegensatz zu unseren Schweinen, auch im Haus lebt. Wir haben einfach Freude an Schweinen bekommen.Wo leben eure Schweine? In einem beheizten Häuschen in unserem Garten. Einen Teil des Gartens haben wir für die Minischweine abgetrennt, wo sie sich austoben können.Wieviel Aufwand ist mit den unüblichen Haustieren verbunden? Dreimal tägliches Füttern, jeden Tag misten und am Abend eine Runde spazieren gehen. Ansonsten gibt es nicht viel Arbeit. Sie sind den ganzen Tag im Garten und spielen miteinander.Ihr geht mit den Schweinen spazieren und bringt ihnen sogar Tricks bei. Zu Beginn hatten unsere Schweine Angst vor Autos, das hat sich mittlerweile gelegt und sie folgen uns auf Schritt und Tritt. Die Menschen, die wir auf den Spaziergängen treffen, reagieren fast alle positiv und sind neugierig. Kleine Kinder haben besonders Freude an den beiden. Wir haben immer Snacks dabei und manchmal fragen die Leute, ob sie die Schweine füttern dürfen. Die Tricks, die wir ihnen beibringen, machen Blue und Jane nur gegen Belohnung. Sobald sie merken, dass wir ihnen nichts geben, sind sie stur und machen nicht mit. Bisher können sie Tricks wie Sitz, Männchen, sich im Kreis drehen, unter einem Stuhl durchgehen oder durch einen Ring steigen. Was sagst du zum Vorurteil, Schweine seien dreckige Tiere? Dem stimme ich nicht zu. Ganz im Gegenteil: Schweine sind sehr saubere und intelligente Tiere. Vielleicht ist dieses Vorurteil durch Bilder von Massentierhaltung in den Köpfen verankert. Oder weil Schweinefleisch günstiger erhältlich ist als anderes Fleisch. 

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