20.09.2019

Die Mädchen des FFC Widnau stehen im OFV-Cupfinal

Die scheinbar unschlagbaren Cup-Titelverteidigerinnen aus Uzwil verlieren erstmals nach drei Jahren mit 1:2 gegen den FFC Widnau.

Nach der Verschmelzung der beiden Juniorinnenteams aus Altstätten und Widnau setzten sich die Trainer der Widnau-Mädchen zwei grosse Ziele: Die Qualifikation für die Finalrunde in der Meisterschaft und den Sieg im Cup. Beiden Zielen kamen die Mädchen diese Woche einen riesigen Schritt näher. Die neu formierte Mannschaft um das Trainergespann Remo Haltiner und André Biollay setzt bereits am Wochenende eine erste Duftnote, indem sie die ebenfalls ungeschlagenen Mädchen vom FFC Toggenburg deutlich mit 5:1 schlagen und somit nach fünf Runden verlustpunktlos von der Tabellenspitze grüssen, mit einem sagenhaften Torverhältnis von 52:3.Im Weg in den Cupfinal stand der DFC Uzwil, der in den letzten drei Jahren alle Cupspiele gewann und somit dreifacher Titelverteidiger und klarer Favorit war. Einerseits verloren die Rheintalerinnen den letztjährigen Cupfinal 0:2 trotz besserem Spiel, andererseits fügten sie vor den Sommerferien – damals noch als FC Altstätten – den Uzwilerinnen die einzige Niederlage der Saison 18/19 zu. Die ersten 15 Minuten letzten Mittwoch im Cup-Halbfinal zeigten die Mädchen des DFC Uzwil, warum sie in den letzten Jahren das Mass aller Dinge waren.Hart und ruhig in den ZweikämpfenSie spielten in einem dichten Netz und agierten äusserst entschlossen und aggressiv, sobald sie den Ball nicht mehr in den eigenen Reihen hatten. «Ich dachte: Oje, das Spiel fängt ja wieder ähnlich an wie vor einem Jahr, als wir in Uzwil 0:12 untergingen. Damals haben wir lange dagegen gehalten und sind dann irgendwann eingebrochen», so eine Spielerin des FFC Widnau nach dem Match. «Aber ich wusste, dass wir dieses Mal das bessere Team sind, und ich wusste, dass wir unsere Chancen kriegen, wenn wir nicht nachgeben.» Sie sollte Recht behalten. Uzwil drückte zwar, konnte aber keine einzige Torchance herausspielen, während die Widnauerinnen zu zwei Riesenchancen kamen, die letztlich vom hervorragenden Goalie pariert wurden. Die dritte Chance in der 20. Minute konnte Alida Haltiner zum 1:0 für Widnau verwerten. In der Folge gab es harte und entschlossen geführte Zweikämpfe ohne Verschnaufpause.Geschenk von UzwilAuch in der zweiten Halbzeit erspielte sich der FFC Widnau viele gute Chancen, scheiterte aber entweder an der Torspielerin oder aber an der eigenen Präzision. Es brauchte in der 58. Minute ein Geschenk der Gastgeberinnen, um das vorentscheidende 2:0 zu erzielen: Ausge-rechnet der starke Goalie von Uzwil unterlief einen Aufsetzer und ermöglichte Lenya Haltiner, die Kugel in aller Ruhe ins verwaiste Tor zu schieben. Auch nach dieser beruhigenden Führung liessen die Rheintalerinnen kein bisschen nach und gaben keinen Zentimeter Platz gratis her. Es ist darum kein Zufall, dass das einzige Tor der Uzwilerinnen ein direkt verwandelter Freistoss war. Uzwil erspielte sich während 90 Minuten keine einzige Torchance, die Widnauer Verteidigung liess ihnen weder den Platz noch die Zeit, um etwas zu kreieren.Nach dem Anschlusstreffer entstand etwas Hektik, aber nicht lange. Widnaus Goalie Lea Spreiter strahlte grosse Sicherheit und Entschlossenheit aus in dieser Phase und wurde nebst der Verteidigung vor allem durch die zwei überragenden Chiara Zünd und Emma Dietsche unterstützt. Dieser Halbfinal beeindruckte durch Intensität und Tempo, beide Teams schenkten sich nichts. Vielleicht war es letztlich der grössere Hunger der Rheintalerinnen, der den kleinen Unterschied ausmachte. Die allerletzte Entschlossenheit und der sensationelle Zusammenhalt, wo sogar Stürmerinnen zuhinterst aushalfen, wenn es nötig war, war entscheidend, um die Cupsiegerinnen der letzten drei Jahre aus dem Turnier zu hauen.Finale gegenFF ToggenburgDer Cupfinal findet erst am 17. Mai 2020 statt, wenn sämtliche Kategorien des OFV ihre Cupfinalisten ausgemacht haben. Gegnerinnen werden die Mädchen des FF Toggenburg sein, die sich mit 7:1 gegen den FC Bühler durchgesetzt haben. Der FF Toggenburg ist eine Wundertüte und dürfte sich für das Final Verstärkungen aus diversen Damenmannschaften holen. Als FF Toggenburg haben sie eine grosse Auswahl an Spielerinnen zu Verfügung. «Egal. Wir wollen nächsten Frühling nicht nochmals den Siegerinnen gratulieren müssen. Wir wollen den Pokal selber mit ins Rheintal nehmen», so eine sichtbar ausgepumpte, aber glückliche Widnauerin nach dem Spiel. (mak)

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