Die Lädeli-Idee kam überraschend

Die seit zwei Jahrzehnten in Thal lebende Christina Baumgartner eröffnet den Laden. Bis vor Kurzem befand sich in dem Lokal ein Töpferatelier.Silvia Hobi, eine Freundin Christina Baumgartners, verlegte es zu sich nach Hause, so dass ein neuer Laden einziehen kann – «Chrigi’s Uffüllerei». Im Städtli hat es sich bereits herumgesprochen.Floristin, Naturpädagogin, Fachfrau für WildpflanzenChristina Baumgartner hat in Thal vor bald einem Vierteljahrhundert zusammen mit anderen Müttern den Mutter-Kind-Treff gegründet, und die ebenfalls von ihr ins Leben gerufene Waldspielgruppe führte sie während zwölf Jahren. Die gelernte Floristin ist zudem ausgebildete Naturpädagogin und arbeitet auch nach der Eröffnung des Ladens weiterhin als solche.Sie bildet Waldspielgruppenleiterinnen oder -leiter aus und gibt u. a. in Tageskursen ihr Wissen über Seilkonstruktionen für Seilspielgeräte weiter. An der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt im deutschen Nürtingen ist Christina Baumgartner in einem Lehrgang, der sich über mehrere Wochenenden erstreckte, zur Fachfrau für essbare Wildpflanzen geworden. In Rorschach arbeitete Christina Baumgartner in der Bio-Abteilung eines Ladens, von November bis März war sie im Thaler Dorfladen tätig, wo sie eigentlich länger hatte bleiben wollen. Doch eines Abends, erzählt sie, habe die Idee für einen Unverpackt-Bio-Laden sie angeflogen, was eine schlaflose Nacht zur Folge gehabt habe. In ihrem Umfeld, aber auch bei der Arbeit im Laden habe sie festgestellt, dass das Bedürfnis nach verpackungsfreiem Einkaufen verbreitet sei, weshalb sie den bis dahin nie gehegten Traum vom eigenen Lädeli sogleich wahrzumachen begann. Eine eigene Webseite gibt es bereits.Vor einer Woche schliesslich startete Christina Baumgartner ein Crowdfunding für den Ladenstart am 9. September. Nach sechs von 45 Tagen waren bereits 3600 Franken von 32 Unterstützern zusammen-gekommen.Offen an vier halben Tagen pro WocheDie Absicht ist es, das Bio-Lädeli am nördlichen Ende von Rheinecks Hauptgasse an vier halben Tagen pro Woche offenzuhalten. Je nach Erfolg ist ein Ausbau denkbar. Das Sortiment kann man sich – in groben Zügen – wie jenes eines Claro-Drittwelt- Ladens vorstellen. Es gibt Hülsenfrüchte, Linsen, Reis, Flocken, Schoggi, Trockenfrüchte, verschiedene Mehl- und Zuckersorten, Nüsse, Waschmittel, Kosmetikartikel und vieles mehr.Für den Freitag ist zudem ein kleines Brot- und Zopfangebot vorgesehen, eventuell auch eine Auswahl an Bio-Gemüse. In der Vorstellung Christina Baumgartners ist der Laden jedenfalls schon jetzt schön voll.Gert Bruderer