30.08.2019

Die Kresse für den Winter

Von Eveline Dudda
aktualisiert am 03.11.2022
Wer Nüsslisalat im Winter auf Dauer zu langweilig findet, kann jetzt noch Barbarakresse oder Winterkresse säen (Barbarea verna bzw. praecox). Der Anbau dieses würzigen Wildkrautes gelingt auch Menschen, die gärtnerisch völlig unbelastet sind. Sobald eine Pflanze einmal in Blüte gegangen ist, bleibt sie einem treu, da sie willig versamt. Bis sich die Barbarakresse selbst aussät, braucht man nur ein wenig Geduld. Der Samen keimt mitunter langsam, er lässt sich schon mal drei Wochen Zeit dazu. Deshalb ist es besser, in kleine Töpfe zu säen und Setzlinge zu machen, statt direkt auszusäen. Im Topf hat man die Pflanzen eher im Blick. Das Einzige, was Barbarakresse nicht schätzt, ist Trockenheit. Der Boden sollte stets ein wenig feucht gehalten werden. Später kann man die Setzlinge fast überall hinpflanzen, sie ertragen sogar vollen Schatten. In milden Gegenden ist ein Standort unter Sträuchern, die im Winter das Laub abwerfen, ideal. Wegen ihrer Frosthärte eignet sich Barbarakresse auch als winterliche Zwischennutzung eines ungeheizten Gewächshauses.In nährstoffreichen Böden bilden sich rasch tellergrosse Exemplare. Ein Anbau im Topf oder Blumenkistli ist ebenfalls möglich, dann pflanzt man dichter (10×15 cm, statt 30×30 cm) und erntet die Pflanzen solange sie noch klein sind. Wenn man jeweils nur die äusseren Blätter der Rosetten beerntet, kann man beinahe zuschauen, wie sie wieder nachwachsen.Im Jahr nach der Saat, spätestens wenn die Temperaturen längere Zeit über 20 Grad liegen, geht Barbarakresse in Blüte. Von da an muss man sie nur noch dort entfernen, wo man sie nicht haben möchte oder dort ausdünnen, wo sie wachsen darf. Über den Sommer macht sich die Winterkresse rar, Hitze mag sie nicht. Aber sobald die Temperaturen sinken, taucht sie wieder auf. Junge Blätter kann man roh als Salatzutat nutzen, ältere Blätter können wie asiatische Blattsenfgemüse (Mizuna, Mibuna, Pak Choi etc.) auch gekocht werden. Im Winter schmecken die Blätter milder als im späten Frühjahr, würzig sind sie aber allemal.Eveline DuddaHinterforstwww.spriessbuerger.ch

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