01.08.2019

Die Kokosnuss auffangen, nicht zurückwerfen

Donat Haltiner vergleicht die Begegnung mit Fremdem mit einer Nuss. Sie kann schmerzen und nützen.

«Du bist einer von uns, ein Mann des Volkes. Deshalb haben wir dich gebeten, die Festrede zu halten», sagte Gemeindepräsident Philipp Scheuble zu Donat Haltiner und vor der Festgemeinde am Bundesfeiertag. Der Diakon sei letztmals im Jahr 2015 zur Einsegnung eines Feuerwehrfahrzeugs in Rüthi öffentlich aufgetreten. Ein gutes Omen sei dies, meinte Scheuble.Am Morgen des 1. August stand Donat Haltiner nun am Rednerpult im Clubhaus des Vereins Hundesport Hirschensprung. Die Schweiz sei keine Insel und die Grenzen in der Welt verschieben sich, geografische wie wertige. Während Haltiners Schulzeit war es normal, über Italiener und Griechen zu lästern. Vor Jahrhunderten bekämpften sich in der Schweiz die Konfessionen bis auf Blut. «Streit und Krieg haben sich noch nie gelohnt. Es gibt immer nur Verlierer.»In einer Geschichte erzählte der Diakon von einem Mann, dem eine Kokosnuss an den Kopf geworfen wurde. Er griff nach der Nuss, trank die Milch, ass das Fruchtfleisch und machte aus der Schale eine Schüssel. Die Nuss tat ihm zwar weh, aber der Mann sah das Positive, nahm die Nuss in die Hand und machte etwas Kreatives aus ihr.«Es gibt viele Nüsse, die uns an den Kopf geworfen werden und uns verängstigen», sagte Haltiner. «Man muss sie nicht zurückwerfen und nicht fallen lassen. Aber auch nicht wegwerfen, als ob sie uns nichts angingen.» (vdl)HinweisMehr Bilder auf rheintaler.ch unter Bilderstrecken.

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