Am Vorabend des Festes verschloss Bischof Vitus Huonder, emeritierter Bischof der Diözese Chur, in einer Zeremonie die Reliquien heiliger Märtyrer. Er legte eine Urkunde über die Kirchen- und Altarweihe (Konsekration) dazu. Ebenso segnete er das sogenannte Gregorianische Wasser für den Weiheakt am nächsten Morgen sowie weitere Altargegenstände.
Zahlreiche Priester, 50 Seminaristen des ordenseigenen Priesterseminars Herz-Jesu aus dem bayerischen Zaitzkofen bei Regensburg und die Kirchengemeinde St. Karl Borromäus hielten vor den Reliquiaren Nachtwache.
Vitus Huonder vollzieht den Weiheakt
Am Morgen des 18. November begann im Beisein von Gemeindepräsident Rolf Huber, Vizepräsident Roman Ammann und Gemeinderätin Elvira Büchel die eigentliche Kirchenweihe. Nach einem festgelegten Ablauf vollzog Vitus Huonder das Ritual.
Der endgültige Übergang des Neubaus in das «Eigentum Gottes» vollzog sich symbolisch mit dem Einzug des Bischofs und seiner Assistenz. Der Geistliche begrüsste das neue Gotteshaus mit den Worten:
Friede diesem
Hause.
Seit ältester Zeit werden Heiligenreliquien, unter denen wenigstens eine Märtyrerreliquie sein muss, in den Altar eingeschlossen. Man nennt diese Höhle im Altar auch Grab des Altars oder in Latein Sepulchrum altaris.
Der Hintergrund ist, dass der Altar auch Ruhestätte von Märtyrern sein soll und über ihren Überresten Messe gehalten wird.
Im zweiten Teil des Weiheritus wurden daher die Reliquien der Heiligen, die am Vorabend bereitet worden waren, in die Kirche übertragen. Unter Gebeten, Gesängen und heiligen Riten legte Vitus Huonder die kultischen Gegenstände in die Grabkammer des Altars.
Ein Bauunternehmer aus Oberriet, der auch die grossen Altarsteine aufgemauert hatte, verschloss das Märtyrergrab mit Zement.
Erste heilige Messe im neu geweihten Gotteshaus
Den Höhepunkt des Festes bildete die erste heilige Messe in der neu geweihten Kirche und auf dem neuen Altar. Vitus Huonder zelebrierte im Beisein von 500 Gläubigen ein Pontifikalamt.
Die Zeremonie und die am Sonntag folgende Feier des Kirchweihfestes samt einem zweiten Pontifikalamt von Vitus Huonder wurden umrahmt von Darbietungen des Kammerchors der katholischen Jugendbewegung mit Orchesterbegleitung unter der Leitung von Pater Leonhard Amselgruber.
Am Samstag, 2. Dezember, von 10 bis 16 Uhr ist in der Kirche St. Karl Borromäus ein Tag der offenen Tür. Eine Erklärung der neuen Fresken in der Apsis der Kirche ist um 11 und 15 Uhr. Um 13 Uhr wird ein Film über deren Fertigung sowie mit Ausschnitten der Kirchweihe gezeigt.