Gert BrudererAm Freitagvormittag trafen sich am Heerbrugger Bahnhof Vertreterinnen des Frauenforums Rheintal. Dieses hat seinen Ursprung im ersten nationalen Frauenstreiktag von 1991.Am frühen Nachmittag reisten auch Vertreterinnen der SP Rheintal sowie Sympathisantinnen nordwärts. Diese Gruppe hatte unter anderem ein Transparent, Fahnen und Trillerpfeifen dabei. Kreisparteipräsidentin Karin Hasler aus Balgach sagte, wegen der erfreulich grossen Mobilisierung seien die genannten Artikel in den letzten drei, vier Wochen nicht mehr erhältlich gewesen, sie selbst habe gerade noch die letzten 50 Trillerpfeifen bekommen.Die SP hatte die Mütter aufgerufen, ihre Kinder nach St. Gallen mitzunehmen, wo Steikteilnehmerinnen aller Generationen parteiübergreifend für die Anliegen der Frauen eintraten.Kantonsrätin Laura Bucher meinte sinngemäss, es sei unglaublich, dass die Gleichberechtigung auch 28 Jahre nach dem ersten Frauenstreiktag immer noch in weiter Ferne sei und nur «Bibelischrittli» vorwärts getan worden seien. Es handle sich um ein strukturelles Problem, fügte Karin Hasler hinzu, das endlich zu lösen sei. Zum Beispiel sollten Frauen punkto Berufschancen, Lohn und Altersvorsorge nicht länger benachteiligt sein.Leichtes Bedauern wurde auch darüber zum Ausdruck gebracht, dass viele Frauen meinten, der Streik von Frauen und deren Anliegen gingen sie nichts an. Die seien sich offenbar der Rolle nicht bewusst, die ihnen heute zukäme, hätte es die Frauenbewegung und den Kampf für Gleichberechtigung nie gegeben.