31.05.2021

Die Junioren-A-plus-Meisterschaft

Weil die Fanionteams nicht spielen dürfen, kommen bei den A-Junioren zurzeit viele «Eins»-Spieler im Nachwuchsalter zum Einsatz.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 03.11.2022
Auf dem Bernecker Oberdorf schart Roman Hafner die A-Junioren um sich und schwört sie auf das Junior-League-Spiel ge­gen Chur ein. Der Trainer der ersten Mannschaft ist an diesem Sonntag Trainer der A-Junioren und es scheint ihm Spass zu bereiten. Weil der eigentliche Trainer Oliver Bachmann verhindert war, ist er eingesprungen.«Den Jungs tut es gut, zu sehen, dass der Eins-Trainer Interesse an ihnen hat», sagt Hafner nach dem Spiel. Dieses gewinnt Au-Berneck verdient 3:1. «Es kann gut sein, dass Hafner noch einen Motivationsschub bewirkt hat. Die ambitionierten Junioren konnten sich so gut zeigen», sagt Oliver Bachmann. Das sind nicht nur Tobias Dierauer oder Emir Muratoski, die ohnehin zum «Eins» gehören und wirklich entscheidend sind. Auch Captain Carlo Lamorte oder die Team-Rheintal-Spieler Cristian Navarro und Suad Murati scheinen nicht sehr weit von Team Eins entfernt zu sein.[caption_left: Au-Bernecks Tobias Dierauer (in gelb) war beim 3:1 gegen Chur eine auffällige Figur.]Oliver Bachmann gefällt dies ebenso wie der Zusammenhalt im Team. «Niemand hat Starallüren, sie unterstützen sich stets gegenseitig. Auch im Training pushen sie sich», sagt er. Um die Klasse zu halten, sei dies wichtig – Au-Berneck hat als einziger Rheintaler Club ein A in der Junior League und will dort bleiben. Bachmann warnt: «Auch die anderen Mannschaften sind verstärkt, da machen wir uns nichts vor.» Und: Ob ihm die Jungen noch zur Verfügung stehen, wenn das «Eins» wieder spielt, stehe auch noch offen.Platz drei, aber nach oben und unten ist alles offenEine Liga tiefer, in der 1. Stärkeklasse, spielt als FC Diepoldsau-Schmitter ein Team aus Spielern von Diepoldsau und Widnau. Es besiegte am Sonntag Bad Ragaz 3:1 und sprang auf Rang drei. Nach sechs Spielen kann Diepoldsau noch aufsteigen, aber auch noch absteigen. Der Rückstand auf Rang eins beträgt einen Punkt, der Vorsprung auf den Strich drei, wobei Rotmonten darunter noch zwei Spiele weniger ausgetragen hat.«Zurzeit ist es sehr schwierig, die Gegner einzuschätzen», sagt Richie Aloi, Trainer der IG Diepoldsau-Widnau, zur ausgeglichenen Liga. Spiele der Tabellenletzte mit vier «Eins»-Spielern, sei er auch in der Lage, den Leader zu bezwingen. Auch der einzige Rheintaler Vertreter in der 1. Stärkeklasse hatte oft Verstärkung. Gabriele Lamorte, Alban Lufi, Sahin Kaya, Sandro Gilomen, Kimi Metzler und mehr: Sie alle haben schon im Aktivfussball Spuren hinterlassen. Allüren, bei den Junioren auszuhelfen, hätten sie nicht. «Bezüglich Motivation und Disziplin kann ich ihnen gar nichts vorwerfen. Im Gegenteil, sie haben sich immer vorbildlich verhalten – und andere Spieler, die nicht ihr Niveau haben, können von ihnen lernen», sagt Richie Aloi. In den nächsten Wochen rechne er nicht mehr mit Verstärkungen aus dem Aktivbereich.Aloi sagt, was auch von anderen Vereinen zu hören ist: «Bevor die jungen Aktivspieler gar nicht spielen können, ist ein Einsatz bei den Junioren gar nicht schlecht. Jedes Spiel bringt etwas mehr Praxis und Erfahrung.» Zudem seien die Jungen plötzlich wieder in einer anderen Situation: Während sie bei den Aktivteams eher im Hintergrund stünden, hätten sie nun die Aufgabe, mit ihrer Qualität ein Team zu führen und als Leader voranzugehen.Fünf Rheintaler Teams in der zweiten StärkeklasseIn der tiefsten A-Junioren-Liga, der 2. Stärkeklasse, gibt es eine Derbygruppe. Rebstein führt sie an, dahinter liegen Montlingen (3.), Rheineck-Staad (6.), Altstätten (7.) und Rüthi (8.). Am Sonntag, 6. Juni, kommt es zum wohl entscheidenden Spiel um den Aufstieg: Rebstein empfängt eine Woche bevor die Aktiven wieder starten das punktgleiche Eschen-Mauren.Auch in dieser Gruppe kommen oft Akteure aus Fanionteams zum Einsatz. Sie heissen, die Liste ist lang nicht abschliessend, Tobias Geisser (Rüthi), Yanik Lüchinger (Altstätten), Pascal Nussbaum und Marco Morgante (Rheineck-Staad), Fabian Lüchinger und Jan Meier (Montlingen), Alessio Celentano und Luc Sonderegger (Rebstein). Sie heben das Niveau der 2. Stärkeklasse merklich an.[caption_left: Alessio Celentano (links) vom FC Rebstein im Meisterschaftsspiel gegen Montlingen.]Im Aufstiegskampf wird es auch auf Verstärkung ankommen. Wie Rebstein spielt Eschens «Zwei» in der 3. Liga – und besteht zu einem grossen Teil aus jungen Spielern. In die Karten blicken lässt sich USV-Präsident Markus Kaiser nicht: «Ich weiss noch nicht, ob sie den Rest der Saison im A oder in der zweiten Mannschaft spielen. Der Aufstieg des A ist ein Ziel – der Ligaerhalt der zweiten Mannschaft aber auch.»

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