Die junge Generation für die politische Mitwirkung gewinnen

In ihrer Antwort auf einen Vorstoss von Karin Hasler und weiteren SP-Ratsangehörigen hält die Regierung fest, welche Möglichkeiten Jugendliche auf kantonaler Ebene haben, ihre Anliegen in die Politik einzubringen. Im Besonderen wird auf die Sessionen des Jugendparlaments St. Gallens und beider Appenzell hingewiesen.In ihrer Stellungnahme gestern vor dem Rat anerkannte Karin Hasler die Bemühungen auf Bundes- und kantonaler Ebene, die Jugend für die Politik zu gewinnen. In den Gemeinden hapert es ihrer Meinung nach aber damit. Statt die Interessen möglichst breit zu integrieren, würden viele Gemeinden von den ewig gleichen Kräften gesteuert. Dies erschwere es zusehends, Leute für politische Ämter zu gewinnen, gerade Frauen und junge Menschen. Eltern sei es zudem wegen der Mehrfachbelastung aus Beruf und Familie kaum mehr möglich, sich in der Gemeinde zu engagieren. Damit würden die Interessen der Jugend noch weniger berücksichtigt als ohnehin schon.Demokratie beginnt vor der eigenen HaustürKomme hinzu, dass sich vieles, was die Gesellschaft heute beschäftige – etwa der Klimawandel – nicht auf kommunaler Ebene lösen lasse. Politische Partizipation erscheine da vielen sinnlos; sie wendeten sich verdrossen von der Politik ab. Dies sei schädlich für die Demokratie, warnte Karin Hasler: «Die Menschen verstehen nicht mehr, dass Demokratie vor Ort beginnt.» Hasler und ihre Mitinterpellanten sind deswegen der Meinung, dass der Kanton die Gemeinden verpflichten soll, die Jugend an der Politik teilhaben zu lassen. Die Gemeinden hätten dazu den Jugendlichen klar zu machen, dass sie mitgestalten können, dass lokale Politik mit dem Leben vor ihrer Haustüre zu tun hat, dass frühe Förderung, Integration, Umweltschutz, Renaturierungen, Richtpläne für ihre eigene Lebensqualität von Bedeutung sind.