Am Freitagabend entwickelten die Kindergärtler und Primarschüler der Schuleinheit Wiesenau an vierzehn Posten Kunstaktionen unter dem Motto «Nonig fertig». Die St. Margrethner sind eine von drei Schulen im Kanton, die für das Projekt Kulturagent/-agentinnen ausgewählt wurden. Im Fokus steht die Kulturförderung und die Kreativitätsentwicklung in der Schule.[caption_left: Die Kinder entwickelten ihre Kunstprojekte vor den Eltern, die in Gruppen an den einzelnen Posten vorbeigeführt wurden.]Im Projekt, das seit zwei Jahren läuft, besuchten die 290 Kinder seit Januar sechs halbtägige Workshops. Sie entwickelten dabei bei den Künstlern Roman Ruthishauser (Komponist), Miriam Sutter (Jazzsängerin), Reto Knaus (Sounddesign), Alena Kundela (Tanz) und Tobias Stumpp (Video) Aktionen unter dem Motto «Offene Spinnerei». Im Fokus stand der Prozess und nicht das EndproduktIn den verschiedenen Disziplinen Ton, Film, Gesang, Sprache und visuelle Gestaltung wurde experimentiert.[caption_left: Visuelle und Soundeffekte verzauberten die Eltern auf ihrem Rundgang.]«Das war für die Schüler gar nicht so einfach, denn für einmal stand nicht das Endprodukt, sondern der Prozess im Vordergrund: Einfach loslegen, etwas entwickeln, weiter spinnen und vor allem experimentieren.», sagt Lehrerin Jessica Büchler, die Kulturverantwortliche des Projekts. «Im Vorteil waren da die Jüngsten, die Kindergärtler, da sie sich noch gewöhnt sind auszuprobieren, ohne das sie schon ein Endprodukt im Kopf haben», lacht Büchler. Es sei aber auch für die Lehrer gewöhnungsbedürftig gewesen, auf eine ganz andere Art an eine Sache heranzugehen. Auf dem Rundgang in der Kulturfabrik «Spinnerei» wurden im Stundentakt dreimal acht Gruppen à 20 Personen an den zwölf Posten geführt; sie begegneten zwei weiteren Schülergruppen, die durch das Gelände streiften. Auch wenn sich dem Betrachter die Experimente nicht immer auf Anhieb erschlossen – die Eltern hatten Freude und die Schüler waren voll bei der Sache. Der erste öffentliche Anlass seit Beginn der PandemieDiese Woche hatten sie nochmals drei Vormittage in das gestrige «Kultur-Fäscht» investiert und ihre Posten vorbereitet. So wurde der Versand von Nachrichten im Netz sichtbar gemacht. Unter anderem wurden Zettel aus dem Computer per Bobbycarfahrer weitergeleitet. Oder im «Actionpainting» bemalten die Schüler ihre Figuren, ihre in Vlies gehüllten Kameraden.[caption_left: Action Painting oder lebende Modelle verzieren, waren einer der Posten.]Wie die Schüler in ihrem Schlusslied «Nonig fertig» sangen, wurde den Eltern ein Zwischenstand präsentiert. «Im ersten Anlass für die Eltern seit Beginn der Pandemie», sagte Wiesenau-Schulleiter Michael Bawidamann. Das Projekt, das je zur Hälfte vom Kanton und der Schule St. Margrethen finanziert wird, dauert noch bis 2023. Es fliesst dabei auch in die Lehrplangestaltung ein, beispielsweise in die Musik. Das nächste Teilprojekt betrifft die Aussengestaltung des kürzlich fertig gestellten Neubaus. Eigentlich hätte dieser zusammen mit der Projektvorstellung eingeweiht werden sollen – was coronabedingt nicht möglich war. Schon so musste die Schule einen grossen Aufwand auf sich nehmen, dazu gehörten die Zertifikatskontrollen und die Organisation des Rundlaufs mit den entsprechenden Absperrungen. Der Neubau soll nächsten Frühling eingeweiht werden. Bis dann werden auch die Kulturagenten und -agentinnen in ihren «Fällen» einen Schritt weiter sein.