Carmen KaufmannAn einem wunderschönen Tag wie dem gestrigen konnte die Rheineckerin Agnes Zingerli gemeinsam mit dem Sohn, der Schwiegertochter, Bekannten und Pflegerinnen aus dem Thaler Altersheim Trüeterhof ihren 100. Geburtstag feiern. Martin Zingerli, der Sohn der Jubilarin, erinnert sich, dass an ihrem 90. Geburtstag ebenfalls tolles Wetter gewesen sei. Doch dieser Geburtstag werde ihm in besonders guter Erinnerung bleiben. Nicht nur, weil seine Mutter die grosse Hundert erreicht habe, sondern auch, weil sogar der Musikverein erschienen ist und der Rheinecker Stadtpräsident Hans Pfäffli vorbeischaute, um persönlich zu gratulieren. Blumensträusse und Musik zum Geburtstag«So würde ich auch gerne 100 Jahre alt werden», sagte Pfarrer Christian Wermbter. In einer gemütlichen Runde sassen Bewohner, Pflegerinnen und Familie im Garten des Altersheims Trüeterhof und liessen sich vom Musikverein Rheineck unterhalten. Dieser bot einige muntere Stücke und brachte auch die Jubilarin zum Mitwiegen. Der Präsident des Musikvereins, Armin Risch, Stadtpräsident Hans Pfäffli und Pfarrer Christian Wermbter gratulierten Agnes Zingerli mit wunderschönen Blumensträussen zum Geburtstag. Sie selbst konnte jedoch kaum glauben, wie alt sie tatsächlich geworden ist. Pflegerin Alice Mäder sagte, dass sich die Jubilarin kaum bewusst sei, dass es tatsächlich schon ein Jahrhundert ist. Erst seit drei Jahren lebt Zingerli im Altersheim. Davor wohnte sie alleine und wurde von der Spitex versorgt, bis sie aus gesundheitlichen Gründen in den Trüeterhof zügelte. Vom ersten Tag an habe sie sich wohlgefühlt, sagte Sohn Martin Zingerli am Geburtstagsfest. Arbeiten und selbstständig sein ist ein MussBis vor zehn Tagen lief bei Agnes Zingerli fast alles sehr gut. Pflegerin Alice Mäder erzählte, Zingerli habe immer versucht, alles selbst zu erledigen, und dies noch bis ins Alter von 99 Jahren: Sie machte ihr Bett selbst und lief sogar von ihrem Zimmer aus alleine und bewusst ohne Hilfe und ohne Rollstuhl den ganzen Weg hinunter, ans andere Ende des Gebäudes. Es sei ihr immer wichtig gewesen, alles selbstständig zu schaffen. Früher hatte sie auch einen grossen Garten, in dem sie gerne arbeitete. Jetzt sei sie gern alleine und lese viel, hauptsächlich Zeitschriften. In den letzten zehn Tagen habe sich ihr Gesundheitszustand leider verschlechtert. Trotzdem wird sie ihren Geburtstag am Samstag erneut feiern, diesmal mit der ganzen Familie.