Die glanzvolle FDP-Siegerin fehlte

Hildegard BickelDie Sonnenbräu-Chefin zog an allen anderen Rheintaler Kandidierenden vorbei und holte mit 5854 am meisten Stimmen. Eine unerwartete Deutlichkeit. «Ich fühle mich geehrt und freue mich riesig », sagte Claudia Graf am Telefon. An der Wahlfeier im «Forum» in Widnau konnte sie nicht teilnehmen, da sie an einer Familienfeier in Davos weilte.Entsprechend fehlte der Star des Tages und die Feierlaune blieb verhalten. Denn mit Alexander Bartl verpasste ein bisheriger Kantonsrat die Wiederwahl. Die Partei konnte ihr erklärtes Ziel, einen zusätzlichen vierten Sitz, nicht erreichen. «Wir haben zuwenig Wähler an die Urne gebracht», sagte Parteipräsident Hanspeter Rohner und sprach die allgemein tiefe Wahlbeteiligung an.Somit bleibt die FDP Rheintal mit drei Sitzen im Kantonsrat vertreten. Die bisherigen Stefan Britschgi und Rolf Huber erreichten beachtliche Resultate, die ihre Arbeit im Rat bestätigen. Der Gemüseproduzent und der Oberrieter Gemeindepräsident belegten auf der Rangliste der Kandidaten mit den meisten Stimmen den dritten und vierten Platz. Auch das Resultat von Alexander Bartl sticht hervor: Er erzielte das beste Resultat der Nichtgewählten und sogar mehr Stimmen als sieben Kandidaten anderer Parteien, die gewählt worden sind. Gegenüber Claudia Graf, deren Erfolg zu seinem Verhängnis wurde, zeigte sich Alexander Bartl anerkennend. «Mit ihr wird Wirtschaftskompetenz im Kantonsrat gefördert.» Im Wahlkampf arbeiteten sie zusammen und posierten auf Plakaten. Er erinnert sich: «Ich sagte jeweils, dank ihrer Bekanntheit ist sie der Roger Federer des Rheintals.» In welcher Form er der Politik treu bleiben möchte, lässt Bartl offen. «Ich freue mich vorerst darauf, wieder mehr Zeit mit meiner Familie und Kollegen zu verbringen.»