Die Fische aus dem Abwasser schmecken

Aus den Augen, aus dem Sinn: Wer das WC spült, denkt selten daran, wohin das «Spülgut» verschwindet. In der Region landet das Abwasser vieler Haushalte in der Kläranlage des Abwasserverbands Altenrhein (AVA). In Altenrhein wird das Abwasser von 77000 «Einwohnergleichwerten» gereinigt, die sich in 57000 natürliche Einwohner sowie 20000 Kunden aus Gewerbe und Industrie aufteilen.Die Eigenfinanzierung des Verbandes beträgt rund 80 Prozent. Die Rechnung 2018 schliesst mit einem Gewinn von 123000 Franken bei einem Ertrag von rund 14 Mio. Franken. Bei der Kläranlage nahm der Sachaufwand gegenüber 2017 um 505000 Franken ab. Gründe sind weniger Unterhaltsaufwand, Dienstleistungseinsätze Dritter sowie Chemikalienaufwand.Die Delegiertenversammlung genehmigte Ende März einen Kredit von 7,185 Mio. Franken für die Sanierung und Erweiterung der Stapel- und Mischbehälter sowie 3,26 Mio. Franken für den Anschluss der Abwasserreinigungsanlage der Gemeinden Trogen und Wald AR. Der Leitungsausbau soll im Laufe des Frühjahrs beginnen. Ab 2020, ein Jahr früher als geplant, wird das Wasser der beiden Gemeinden in Altenrhein gereinigt, womit der AVA auf 17 Verbandsgemeinden anwächst.Der AVA setzt sich wie folgt zusammen: Gründungsgemeinden 1967: St. Margrethen, Rheineck, Thal, Rorschach, Rorschacherberg, Goldach, Untereggen, Heiden, Wolfhalden, Walzenhausen, Lutzenberg. Aufnahme 1988 (Stilllegung zweier Anlagen): Eggersriet, Grub AR. Aufnahme 2017/2018 (Stilllegung zweier Anlagen): Rehetobel, Speicher. Aufnahme 2020 (Stilllegung der gemeinsamen Anlage): Trogen, Wald AR.Speicher leitet sein Abwasser bereits seit Herbst nach Altenrhein, nachdem am 17. September die ARA Speicher ausser Betrieb gesetzt wurde. Seit zwei Jahren ist eine vierte Reinigungsstufe der ARA Altenrhein im Bau. Sie soll Mikroverunreinigungen aus dem gereinigten Abwasser filtern. Eingeweiht wird die Reinigungsstufe am 5. September.Um die Reinigungsqualität zu überprüfen, hat der AVA über zwei Jahre eine Hälterung mit zwei Fischarten durchgeführt. Die Resultate seien positiv, heisst es im Geschäftsbericht: Gesunde Fische, nachgewiesene Lebensmittelkonformität – und geschmeckt haben sie. (mac)