26.04.2019

Die Finanzen geraten in Schieflage

Die Pro Senectute Rheintal Werdenberg Sarganserland hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Sozialberatung gemacht. Dank Spenden und Zuwendungen konnte man das finanzielle Defizit eingrenzen.

1075 Personen haben im vergangenen Jahr die Sozialberatung der Pro Senectute Rheintal Werdenberg Sarganserland (RWS) in Anspruch genommen. Das sind 144 Personen oder rund 15 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Diese 1075 Klienten beanspruchten zusammen 4535 Stunden Sozial­beratung, im Jahr 2017 waren es 4116 Stunden. Während im Rheintal und Sarganserland die Anzahl der Klienten stabil bei 435 bzw. 250 geblieben ist, wurde in der Region Werdenberg eine Steigerung von 246 auf 295 Personen registriert. Diese Angaben gehen aus dem jüngst veröffentlichten Jahresbericht hervor. Haushalt und Mahlzeiten schaffen ein NetzwerkGestiegen ist die Nachfrage auch in der Haushilfe, die Anzahl verrichteter Stunden ist hier von rund 70900 auf rund 78200 gestiegen. Eine leichte Steigerung wurde auch bei der Anzahl gelieferten Mahlzeiten aus dem entsprechenden Dienst registriert. Das durch die Haushilfe und den Mahlzeitendienst entstehende soziale Netz schafft für Seniorinnen und Senioren wertvolle Beziehungen, gibt Sicherheit und hilft, aktiv und integriert am Leben im gewohnten Umfeld teilzunehmen. Der Mahlzeitendienst existiert allerdings in der Region Werdenberg nicht, bisher gibt es diesen nur im Sarganserland und Rheintal.An 107 Personen mit sehr geringem Einkommen und ohne Vermögen wurden für besondere Aufwendungen und zur Sicherung des Lebensbedarfs rund 188500 Franken ausbezahlt, rund 22600 Franken davon wurden durch die Stiftung Heiliger Antonius geleistet. Aktiv war die Pro Senectute auch im Kurswesen, im Jahr 2018 wurden im gesamten Einzugsgebiet 150 Kurse mit 1355 Teilnehmern durchgeführt. Jede fünfte Person nahm zum ersten Mal an einem der angebotenen Kurse teil.Nicht alle Gemeinden gelten die Leistungen abDas Rechnungsjahr der Organisation schliesst mit einem Defizit in der Höhe von rund 133000 Franken ab. Dank einem namhaften Beitrag der Stiftung für Altersarbeit Sarganserland und dank ausserordentlicher Spendeneinnahmen konnte ein noch grösseres Defizit vermieden werden. Da einzelne Gemeinden die von Pro Senectute erbrachten Leistungen nicht abgelten würden, fehlen den Regionalstellen rund eine Viertelmillion Franken. Die finanziellen Rücklagen betragen laut Jahresbericht nur noch 27 Prozent des Jahresumsatzes, was deutlich unter den Empfehlungen für eine Zewo-zertifizierte Organisation liege. Die Pro Senectute Rheintal Werdenberg Sarganserland betreibt Anlaufstellen in Altstätten, Buchs und Sargans. Ein Netz von Partnern und sozial EngagiertenWie Regionalstellenleiter Christoph Zoller-Herzog in seinem Jahresbericht schreibt, ist die Zusammenarbeit mit Partnern wie Gemeinden, Spitex-Organisa­tionen, Hausärzten, Alters- und Pflegeheimen, Seniorenvereinigungen oder Kirchgemeinden sehr wichtig. Von grosser Bedeutung ist auch der Einsatz jedes Einzelnen. Für die Pro Senectute RWS sind derzeit 24 Fachpersonen in Festanstellung (18 Vollzeitstellen) und 450 Personen als sozial Engagierte (60 Vollzeitstellen) tätig. Pro Senectute bietet als Anlaufstelle für Altersfragen fachgerechte Informationen und individuell angepasste Beratung, damit die Klienten in die Lage versetzt werden, anstehende Probleme und Schwierigkeiten weitgehend autonom zu lösen. (ab)

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