29.11.2020

Die Favoritin macht das Rennen

Im zweiten Wahlgang haben sich die Rüthner Stimmberechtigten für Irene Schocher (FDP) entschieden.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Irene Schocher ist gestern mit 474 Stimmen zur neuen Gemeindepräsidentin gewählt worden. Simona Schawalder (CVP) bekam 299 Stimmen. 17 Stimmen gingen an Vereinzelte. Die Wahlbeteiligung liegt etwas unter jener im ersten Wahlgang, ist aber immer noch beachtlich: Sie beträgt knapp 56 %.Das Ergebnis freut auch FDP-Ortsparteipräsident Urs Loser. Überrascht hat ihn das Ergebnis freilich nicht. Irene Schocher erreichte im ersten Wahlgang das absolute Mehr zwar nicht, lag aber deutlich vorn und war damit als Favoritin gesetzt. Monika Eggenberger (SVP), die bis Ende Jahr die Gemeinde noch als Interimsgemeindepräsidentin führt, hatte damals am wenigsten Stimmen erhalten. Sie zog sich danach aus dem Wahlkampf zurück. Simona Schawalder entschloss sich, nochmals anzutreten. Immerhin war unklar, wohin im zweiten Wahlgang jene Stimmen gehen würden, die im ersten Wahlgang auf Monika Eggenberger fielen.Für selbstverständlich erachtet Irene Schocher ihr Resultat deshalb nicht. Sie ist aber froh, herrscht nun Klarheit. Die lange Zeit vom Entschluss, für das Amt zu kandidieren, bis zum Wahlentscheid sei aufreibend gewesen, sagt sie.Was sie nicht minder freut: Ihre Wahl ermöglicht es ihr, in die Heimat zurückzukehren. Die letzten Jahre war sie Chefin eines Warenhauses im Baselbiet; in Rüthi war sie in dieser Zeit nur übers Wochenende. Am Vereinsleben konnte die früher aktive Turnerin nicht mehr teilhaben. Einen engen Kontakt ins Dorf behielt sie gleichwohl, nämlich über die Ortsgemeinde, dessen Verwaltungsrat sie (noch bis Ende Jahr) angehört.Der Herausforderungen, vor denen Rüthi steht, ist sie sich bewusst. Sie nennt die Schulraumplanung und die neue Lösung, die für die Infrastruktur auf dem Sportareal Rheinblick gesucht werden muss – dies bei einem Steueraufkommen, das die nächsten Jahre wegen Corona mutmasslich geringer ausfallen wird als zuletzt.Martin Fässler in Gemeinderat gewähltZu wählen hatten die Rüth­ner gestern auch noch einen Gemeinderat, nachdem im ersten Wahlgang ein Sitz unbesetzt blieb. Die Wahl fiel auf den parteilosen Martin Fässler. Er erhielt (bei einer Wahlbeteiligung von knapp 55 %) 504 Stimmen. Sein Mitbewerber, SVP-Ortsparteipräsident Peter Eggenberger, kam auf 274 Stimmen.SVP nicht mehr im GemeinderatMit diesem Wahlentscheid verliert die SVP ihren Sitz im Gemeinderat von Rüthi. Vom Gestaltungsprozess ausgeschlossen sei die Partei damit nicht, hält Irene Schocher fest. Sie habe weiterhin die Möglichkeit, in Projektgruppen wie jener zur Schulraumplanung mitzuwirken. Ausserdem habe sie jederzeit ein offenes Ohr für Anregungen.Eine Wahlfeier, bei der man erste Wünsche hätte anmelden können, gab es gestern wegen der momentan geltenden Corona-Einschränkungen nicht. Die künftige Gemeindepräsidentin von Rüthi feierte im Kreis ihrer Familie.

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