21.03.2019

«Die etwas andere Yogalektion»

#mondayfail: «Ich möchte mehr Yoga machen, um mich zu entspannen.» Das dachte sich unsere Online-Redaktorin Alena, als sie letzte Woche ihre erste Yogastunde besuchte. Leider verlief der Abend etwas anders. Hier ihre Story:

Von at
aktualisiert am 03.11.2022
Juhu, meine erste Yogalektion seit langer Zeit. Schon den ganzen Tag habe ich mich auf den Abend, gefüllt mit Entspannung und neuer Kraft, gefreut. Nach dieser Lektion bin ich sicher total motiviert, mich weiter auf Yoga einzulassen und es auch privat zu machen. Tja, zu früh gefreut.Nicht ganz pünktlich, befand ich mich um 18.40 Uhr im Yogastudio. Die Gruppe hat zum Glück auf mich gewartet. (Ja, den Eingang zu finden, war schwierig.) Der Raum hatte eine gemütliche Atmosphäre und Teelichter auf den Fenstersimsen wirkten entspannend. Voller Hoffnung betrat ich den Raum, und die Lektion begann.Ich stand auf meinem Sportmättchen in der vordersten Reihe, als der Yogalehrer das Programm preisgab: «Heute haben wir eine Speziallektion vor uns.» Ein «Yeah» ging mir durch den Kopf: Speziallektion… spannend… «Heute machen wir 108 Sonnengrüsse.» Seine Worte durchbrachen meine Gedanken. Hä, ist das ein Scherz? Ich konnte ihn nicht genau einschätzen, aber es war kein Lächeln auf seinen Lippen zu erkennen. Okay, dann machen wir also 108 verschiedene Sonnengrüsse. Was immer das auch heissen mag.Dann ging es los: Einatmen… Arme nach oben bringen, dann runter in die Vorbeuge, weiter in den Yogaliegestütz, in die Cobra und zurück in den herabschauenden Hund und so weiter. Als wir nach fünf Wiederholungen des Sonnengrusses mit Nummer sechs weiter machten, dämmerte es mir. Wir machen 108 mal DEN selben Sonnengruss und nicht verschiedene Varianten. Was? Ein innerer Kampf fand in mir statt. Mache ich das jetzt wirklich mit? Soll ich wieder gehen? Und so ging es weiter: Sonnengruss um Sonnengruss.[iframe: https://www.giphy.com/embed/BXQfymhtBktC8 width="200" height="100"]Zwischendurch gönnte ich mir mal eine Trinkpause, eine extra lange WC-Pause oder begab mich in die Kindhaltung, um zu entspannen. Aber ich machte weiter und weiter…Nach etwa 1½ Stunden erreichten wir endlich den langersehnten Sonnengruss 108. Ich spürte jedes meiner Körperteile und vor allem hatte ich Hunger. Wow, ich hatte durchgehalten! Ich war schon etwas stolz und belohnte mich danach gleich mit einem Dürüm.Diese Spezial-Yogalektion hat mich wirklich viel Willenskraft gekostet. Ich habe grössten Respekt vor allen, die das durchziehen und es freiwillig nochmals machen. Dies war wirklich Schwerstarbeit und nicht zu unterschätzen. Jedoch informiere ich mich ab jetzt lieber im Vorhinein über das Programm, bevor ich wieder eine Yogastunde besuche.

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