Die Erika und ihre Schwestern lieben den Winter

In den letzten Jahren haben die Sorten und Züchtungen der Besenheide (Calluna vulgaris) Furore gemacht. Die lange bis in den Frühling hinein anhaltende Blütezeit wurde durch die Züchtung gefüllter Einzelblüten erreicht. Da diese Sorten wie zum Beispiel die «Garden Girls» nicht von Bienen befruchtet werden können, werden die Blüten nicht braun. Bedingt durch diese Züchtungserfolge sind die anderen Erikagewächse leider etwas ins Hintertreffen geraten. Obwohl sie mindestens genauso schön sind, artbedingt aber leider nicht so ausdauernd blühen. Dafür kommen sie aber alle Jahre wieder.

Die Erika blüht bereits im Januar

Heidekrautgewächse benötigen einen sauren Boden. Mischen Sie darum viel Rhododendronerde in den Pflanzboden. Bei Balkonkästen und anderen Gefässen achten Sie auf einen guten Wasserablauf, indem Sie eine Schicht Leca und ein Trennvlies einlegen. Gepflanzt wird hier aber in reine Rhododendronerde. Umgangssprachlich werden viele Zwergsträucher «Heidekraut» genannt, ohne dass sie im strengen Sinne zu den Heidekräutern gehören. Erika (Erica carnea), auch Schneeheide genannt, ist jedoch eine Winterblüherin, die schon an den ersten Sonnentagen im Januar aus dem Schnee heraus ihre Blüten für die ersten aktiven Bienen öffnet. Weit verbreitet ist die Form Erica X darleyensis, eine Hybride, die reichblühender und wüchsiger als die Normalform ist.

Aus Englands Westküste erreichte unsere Gärten die besonders schöne Cornwall-Heide (Erica vagans). Die Blütezeit reicht von Juli bis September, ihr dichter, feinblumiger Blütenstand ist beliebt und begehrt bei den Moorbeet-Besitzerinnen und -Besitzern.

Fast ganz aus der Mode gekommen ist Grossmutters Erika (Erica gracilis) – die Einjährige, die in rauen Mengen in Kisten und auf Gräber gepflanzt wurde. Ihnen haben die «Garden Girls» definitiv das Ende bereitet.

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