Heiden 10.05.2023

Die Dampflok Rosa bleibt stumm und muss restauriert werden

«Rosa» wurde am Montag von Rorschach nach Heiden geschoben, wo sie nun restauriert wird.

Von Ramona Koller
aktualisiert am 10.05.2023

Eine fahrende Dampflok hört man oft, bevor man sie sieht. Das charakteristische Pfeifen, Zischen und Knarzen der metallenen Maschinen ist unverwechselbar. Auch die Dampfsäule, die aus der Lok emporsteigt, ist von weit her zu sehen.

Nicht jedoch, als sich am Montag die Zahnrad-Dampflokomotive «Rosa» auf den Weg von Rorschach nach Heiden machte. «Rosa» ist die letzte für einen Industriebetrieb erbaute Dampflok. Nach dem Bau 1951 wurde sie auf einer Steilrampe zwischen dem Fabrikareal der Maschinenfabrik Sulzer Rüti und dem Bahnhof Rüti eingesetzt. Bis 2017 wurden mit «Rosa» Passagiere auf den Gleisen der Rorschach-Heiden-Bergbahn befördert. Dann zwangen technische Probleme den Verein Eurovapor, der sich dem Erhalt von historischen Schienenfahrzeugen verschrieben hat, «Rosa» ausser Betrieb zu setzen.

Seit Januar wurden im Depot in Rorschach Vorbereitungsarbeiten für die Instandsetzung am Fahrzeug vorgenommen. Für weitere Arbeiten wurde «Rosa» am Montag in das Depot der Appenzeller Bahnen am Bahnhof Heiden verschoben.

Ein Triebwagen musste «Rosa» stossen

Ein Triebwagen der Appenzeller Bahnen stiess «Rosa» den Hügel hinauf. Die Gleise der Rorschach-Heiden-Bergbahn sind eine von zwei Strecken, die mit der Zahnradlokomotive «Rosa» befahren werden können. Die zweite ist an der Rigi und zu weit für die Lokomotive. Auch auf der Strecke zwischen Heiden und Rorschach musste in Wienacht ein Stopp eingelegt werden, um den Wassertank aufzufüllen.

Bis Ende Jahr soll «Rosa» wieder fahrtüchtig sein. 2024 feiert die Rorschach-Heiden-Bergbahn nämlich Jubiläum. «Spätestens dann wollen wir mit unserer ‹Rosa› wieder die beliebten Dampflok-Fahrten anbieten», sagt Gerd Hilligardt, Präsident von Eurvapor.

Bei dem Verein handelt es sich um den ältesten Verein für die Instandhaltung und den Betrieb von historischen Schienenfahrzeugen auf dem Kontinent. 2022 feierte er sein 60-jähriges Bestehen. Der Verein lebt unter anderem von privaten und öffentlichen Geldern. Auch für die Revision von «Rosa» wurde auf Spendengelder zurückgegriffen.


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