Bereits in der europäischen Antike war die Pfingstrose als Gartenpflanze bekannt. Zwei der Arten, die im Mittelmeergebiet heimisch sind, wurden im Mittelmeerraum bereits in der Antike gepflegt. Die Arten standen in dem Ruf, Heilpflanzen zu sein. Es sind vor allem die Benediktinermönche gewesen, die die Gemeine Pfingstrose (Paeonia officinalis) von jenseits der Alpen nach Mitteleuropa brachten, um sie als Heilpflanze in ihren Klöstern zu kultivieren. Gelegentlich bezeichnete man daher die Gemeine Pfingstrose auch als Benediktinerrose. Von den Klostergärten aus gelangte sie in die Bauerngärten, wo sie neben ihrer Heilwirkung auch wegen ihrer Anspruchslosigkeit und Langlebigkeit geschätzt wurde. Bald hatten sie aber Konkurrenz durch die Sorten der aus Ostasien stammenden Milchweissen Pfingstrose (Paeonia lactiflora) erhalten. Insgesamt wurden 3000 Sorten dieser Gattung gezüchtet. In der Schweiz kommen am Monte Generoso sogar wilde Pfingstrosen vor. Mehr als tausend Jahre Gartenerfahrung hatten die Chinesen mit den Pfingstrosen Europa voraus. In den chinesischen Gärten der Kaiser standen einst die prächtigsten Züchtungen Fernostasiens. Dem Kaiser und allenfalls auch selten einem sehr hohen Beamten war der Besitz der Pfingstrose erlaubt. Bauern und Tölpeln drohte der Henker, sollten sie diese Regeln missachten. Mit der holzig wachsenden Baum- oder Strauchpaeonie (Paeonia suffruticosa, Paeonia rockii u. a.) gelangte im 18. Jahrhundert eine neue Art auch in unsere Gärten. Überraschend waren die Dimensionen der Blüten: Durchmesser von über 15 Zentimetern waren hier schon fast die Regel.Heute finden wir alle Arten mit Hunderten von Sorten in Rot, Weiss, Rosa, Gelb und Violett fast in jedem Garten. Pfingstrosen gelten zwar als sehr genügsam und langlebig. Eines mögen sie aber gar nicht: Nach einigen Jahren vom alten Standort zu einem neuen Platz umgepflanzt zu werden.Also mache sich Gedanken, wer eine Paeonie setzen möchte. Sie braucht tiefgründigen, lockeren und nahrhaften Boden, hasst Staunässe und benötigt trotzdem reichlich Feuchtigkeit. Eine gute Drainage ist also Pflicht.Wen dies alles berücksichtigt wird, steht einer langjährigen Partnerschaft mit der Blume des Kaisers nichts mehr im Weg!Bert StankowskiWeisslingenwww.hostako.npage.eu