30.05.2019

Die Blasmusik strahlt aus ihren Herzen

Eingebettet ins mehrtägige Musikfest zum 200-Jahr-Jubiläum des Musikvereins Berneck ehrten der kantonale Blasmusikverband und dessen Veteranenvereinigung gestern die Kantonaljubilare, darunter auch zwei Rheintaler: Hermann Rickert und Guido Seitz.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Kantonaler Blasmusikjubilar wird man, wenn man 50 Jahre einem Musikverein angehört hat. Selbstredend nicht als Gönner, sondern als aktiver Musikant. 18 solche Kantonaljubila­re wurden am Auffahrtstag in Berneck für ihre Treue zur Blasmusik ausgezeichnet, darunter auch der Bernecker Ortsgemeindepräsident Guido Seitz, der nebst in der Bernecker Musik auch bei den Rheintal-Musikanten und bei den Gallus-Musikanten mitspielt.Zehn weitere Musikanten wurden zu kantonalen Ehrenjubilaren ernannt. Sie bringen es sogar auf 60 Jahre aktives Musizieren in einem Blasmusikverein. Auch unter ihnen war ein Rheintaler: Hermann Rickert aus St. Margrethen. Er sei Musikant mit Leib und Seele, würdigte ihn der Veteranenobmann Armin Breu. Ausserdem habe Rickert seine Fähigkeiten bereits in den verschiedensten Chargen der Musikgesellschaft St. Margrethen bewiesen. Besonders gefragt sei er beispielsweise, wenn es ums Aufsetzen formeller Schreiben gehe.Nebst den kantonalen Jubilaren und Ehrenjubilaren wurde gestern in Berneck auch ein eidgenössischer Ehrenveteran ausgezeichnet: Siegfried Winkler aus Wil. Er ist sage und schreibe 70 Jahre Aktivmitglied in einem Musikverein.Es liegt in der Natur der st. gallischen Veteranentagung, dass nicht nur auf der Bühne eingefleischte Blasmusikanten stehen oder sitzen, sondern das ganze Festzelt voll von solchen ist. Die Mehrheit der Versammlungsteilnehmer bringt es zwar (noch) nicht auf 50 oder 60 Jahre wie die Jubilare, aber immerhin auf mindestens 25 Jahre. Erst mit dieser Aktivmitgliedschaftsdauer wird man nämlich zum (kantonalen) Veteran.Ostschweizer lieben die BlasmusikDass man ein solch stattliches Festzelt, wie es jetzt gerade in Berneck steht, mit Blasmusik­veteranen füllen kann, ist nicht selbstverständlich, wie Peter Börlin betonte. Der Veteranenchef des Schweizerischen Blasmusikverbands ist aus dem Baselbiet angereist. Er besuche in der ganzen Schweiz solche Veteranen­feiern, sagte er. Vielerorts seien sie aber viel kleiner, füllten lediglich kleine Säle. Dass dies in der Ostschweiz anders sei, zeige, welchen ungleich höheren Stellenwert die Blasmusik hier habe.Börlin warnte auch davor, die Veteranen und erst recht die Jubilare gering zu schätzen. Obwohl das Haar vieler von ihnen mittlerweile «hellblond» oder schütter geworden sei, seien diese Musikanten nicht einfach alte Leute. Sie würden für die Blasmusik leben; die Musik strahle regelrecht aus ihren Gesichtern und aus ihren Herzen. Und die Veteranen seien enorm reich an Erfahrung, die sie gerne an die jungen Musikantinnen und Musikanten weitergeben.Die beiden Geehrten aus dem Rheintal bestätigen das. Er schätze das Musizieren mit den Kollegen enorm, sagt Guido Seitz. Die Musik sei eine schöne Abwechslung zu seinen Aufgaben im Geschäft oder für die Ortsgemeinde; sie sei für ihn pure Erholung. Hermann Rickert sieht es ebenso. Er habe nach wie vor viel Freude an der Blasmusik. Höre er irgendwo einen Musikverein spielen, würde er sich am liebsten gleich mit seinem Instrument dazugesellen.Mit der Austragung der diesjährigen Veteranenfeier wechselte die Fahne der kantonalen Veteranenvereinigung aus dem Toggenburg ins Rheintal. Hanspeter Jäckli aus Berneck wird die St. Galler Blasmusikveteranen als Fähnrich repräsentieren, bis er an Auffahrt 2020 in Weesen die Fahne seinem Nachfolger übergeben wird. Seine erste Aufgabe war gestern, zusammen mit den weiteren anwesenden Fähnrichen die Jubilare auf die Bühne und auch wieder von dieser herunter zu begleiten. HinweisDas Musikfest in Berneck geht am Freitag, 31. Mai, weiter: Der Jubiläumsabend mit Umzug und Fahnenweihe wird der Höhepunkt des Fests sein. Mehr auf https://mv-berneck.ch/jubilaeumsfest/

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