01.12.2018

Die Bitcoin-Blase ist geplatzt

Vor einem Jahr war der Hype um den Bitcoin auf dem Höhepunkt. Damals kostete die bekannteste digitale Münze knapp 10000 US-Dollar. Es folgte nochmals eine Verdopplung, doch dann kam der Absturz. In den letzten Tagen fiel der Bitcoin-Kurs zeitweise unter die Marke von 4000 US-Dollar. Damit beträgt der Wertverlust seit dem Höchststand inzwischen mehr als 80 Prozent. Der Kursverlauf ähnelt anderen historischen Blasen, beispielsweise dem Aufstieg und Fall des japanischen Aktienmarkts Anfang der 1990er-Jahre.Gründe für den Preiseinbruch gibt es viele. Unter anderem gibt es Streit in der Entwicklergemeinde: Die Schwester­währung des Bitcoins, «Bitcoin Cash», soll aufgespaltet werden, was bei Anlegern Befürchtungen über eine Destabilisierung des Marktes für Digitalwährungen schürt. Doch auch generell herrscht ein Vertrauensverlust. Zwar taugen die digitalen Münzen als Spekulationsobjekte. Als Zahlungsmittel ist besonders der Bitcoin aber nahezu unbrauchbar. Auch wenn man ihn mittlerweile am Billettautomaten der SBB kaufen kann, gibt es für die grösste Kryptowährung in der Schweiz bis jetzt nur rund 100 Akzeptanzstellen. Zudem sind Bitcoins keine Recheneinheit – selbst Enthusiasten der digita­- len Münzen geben ihren Wert in US-Dollar oder Euro an. Und schliesslich sind Bitcoin & Co. auch schwerlich ein Wertaufbewahrungsmittel. Dazu schwanken sie viel zu sehr.Bitcoins verbrauchen viel zu viel StromAuf den Massenmarkt ist die Architektur des Bitcoins ebenfalls nicht ausgerichtet. Allein eine Transaktion dauert etwa sieben Sekunden. Noch fragwürdiger ist der Bitcoin mit Blick auf den Stromverbrauch. Der Betrieb des Netzwerks verbraucht pro Jahr beinahe so viel Strom wie die ganze Schweiz.Der Bitcoin-Absturz bestätigt unsere seit Längerem eher skeptische Haltung zu Kryptowährungen. Doch die zugrundeliegende Technologie der «Blockchain» ist vielversprechend. Sie ermöglicht die schnelle, sichere und transparente Verarbeitung von Datentransaktionen und könnte zukünftig beispielsweise bei Börsengeschäften genutzt werden. Die Schweiz nimmt bei Blockchain-basierten Aktivitäten weltweit einen Spitzenplatz ein. Immer mehr Unternehmen mit Fokus auf diese Technologie siedeln sich hier an. Vorreiter ist die Stadt Zug, die sich als «Crypto Valley» etabliert hat. (pd)Interessiert? Sie wollen entsprechend dieses Fokus-Themas investieren? Ihre Raiffeisenbank hilft Ihnen gerne bei der konkreten Anlage-Umsetzung.

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