31.03.2019

Die beste und die schlechteste Leistung

Montlingen gewinnt zum Rückrundenauftakt in Rebstein 4:0. Der Sieg hätte höher ausfallen können: Rebstein zeigte seine schlechteste, Montlingen seine beste Leistung in dieser Saison.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 03.11.2022
Remo ZollingerAuf der Birkenau herrschte nach dem ersten Rückrundenspiel Konsternation. Rebstein-Trainer Daniele Polverino sagte, er könne sich die Leistung seines Teams nicht erklären, er müsse erst darüber schlafen. Wenn der sonst so wortgewandte Polverino solche Aussagen macht, heisst das etwas. Aber er hatte Recht: Seine Mannschaft bot eine sehr, sehr schwache Leistung, es schien, als wäre sie gar nicht auf dem Platz gestanden.Beim Gegenüber Andreas Lüchinger sah das ganz anders aus. Er hatte seine Mannschaft perfekt auf Rebstein (z. B. den neuen Stürmer Rupp) eingestellt und durfte sich von den vielen Montlinger Zuschauern auf die Schulter klopfen lassen: Der FCM zeigte eine gute Leistung und hätte auch höher gewinnen können. «Das war aber auch, weil sie uns spielen lassen haben», sagte Lüchinger, den Nagel auf den Kopf treffend: Die Tore der Gäste waren schön herausgespielt, die Gegenwehr hielt sich dabei aber auch in Grenzen.Rebstein kam nur zu einem AbschlussZum Seitenwechsel stand es 3:0 für Montlingen. Rebstein probierte in der Anfangsphase, das Spiel in die Hand zu nehmen, was nicht gelang. Nach 13 Minuten traf Fabian Wüst, indem er eine schöne Ablage Dursun Karatays verwertete. Montlingen bekam so Aufwind, Rebstein fiel auseinander. Und konnte sich beim neuen Torhüter Daniel Erlacher – er spielte früher bei Montlingen – bedanken, dass das Skore auf 0:1 blieb: Erst scheiterte Fisnik Berisha an Erlacher, danach zweimal Karatay.Das demoralisierte die Gäste nicht, im Gegenteil: Sie fanden weiter fast alle Freiheiten vor, die man sich wünschen kann, und spielten nach Belieben. Von Rebstein war nichts zu sehen: Einmal setzte Szilard Pecseli einen Freistoss deutlich drüber, danach war schon wieder Ende Feuer. Vor allem, weil Wüst nach einem energischen 50-Meter-Lauf Karatays auf 2:0 stellte und kurz später Karatay das 3:0 schoss. Die Führung war in dieser Höhe verdient, sie hätte gar noch höher sein können.Die zweite Halbzeit ist schnell abgehandelt: Rebstein war etwas aktiver, brachte mit Oguzhan Aydin frischen Wind in den bis dahin inexistenten Angriff. Daraus resultierte aber nichts: Ein Abschluss von Florian Nüesch, der mit Links darüber schoss, war die einzige Aktion, Rebsteins einzige Chance in diesem Spiel. Montlingen-Goalie Dominik Hehle musste nicht einen Ball parieren.Die Gäste hatten es nach der Pause nicht mehr eilig: Sie führten 3:0, hatten alles im Griff. «Hätte Rebstein nach der Pause ein oder zwei Tore geschossen, wäre es vielleicht nochmals spannend geworden, aber uns war schnell klar, dass das nicht passiert», sagte FCM-Spieler Herbert Kühne nach dem Spiel. Für eine Aufholjagd fehlte dem FCR viel – nicht nur spielerisch, sondern auch emotional. Rebstein liess sich kommentarlos besiegen, zeigte in diesem Derby zu keinem Zeitpunkt die Emotionen, die es für ein solches Spiel braucht.Das 0:4 durch Karatay, ein herrlicher Lobball eine Viertelstunde vor Schluss, war dann noch die Zugabe. Und die Bestätigung, wie die Kräfteverhältnisse zwischen den beiden Mannschaften ausgesehen haben.2. Liga, Gruppe 1Rebstein – Montlingen 0:4 (0:3)Birkenau – 500 Zuschauer – SR: RrustemiTore: 13. 32. Wüst 0:1 /0:2, 36. / 74. Karatay 0:3 / 0:4.Rebstein: Erlacher; Böhrer, Haltiner, Pecseli (54. Savanovic), Dürr (67. Kuster); Eugster, Tomasic (46. Aydin), Dierauer, Nüesch; Köppel; Rupp (78. Kocabas).Montlingen: Hehle; Bojaxhi, Bont, Klingler (44. Walt), Haltiner; Zivic, Tiziani (69. Zdravkovic); Berisha (72. Lüchinger), Wüst, Kühne; Karatay (78. Meier).

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