24.10.2022

Die Bernecker Kinder haben ihr Schulhaus Stäpfli zurück

Nach zwei Jahren der Einschränkungen und Bauarbeiten öffnete Berneck am Montag das «Stäpfli» wieder für den Schulbetrieb.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 02.11.2022
Für die meisten der ungefähr 140 Bernecker Kinder war der Montagmorgen als erster Schultag nach den Herbstferien noch spannender, als es der Schuljahresbeginn gewesen sein mag. Eine grosse Veränderung stand nämlich bevor.Es fing schon mit dem Schulweg an. Neu waren nicht mehr das alte Sekundarschulhaus oder die Container beim Schulhaus Bünt das Ziel. Letztere sind bereits demontiert. Zum ersten Mal galt es, zum «Stäpfli» zu gehen oder mit dem Velo zu fahren. Der Umbau und die Erweiterung des Schulhauses sind weitgehend abgeschlossen. Das Gebäude ist nun wieder ein Lernort für Primarschülerinnen und -schüler.Die älteren Kinder kennen das Gebäude noch in seinem alten Zustand. Für die Erst- und Zweitklässler ist es aber komplett neu. Als die Bauarbeiten vor zwei Jahren begannen, hatten sie noch den Kindergarten besucht. Sonst kennen sie nur das «Bünt»-Areal.140 Kinder tanzen vor FreudeEs war ein fröhliches Bild, das die Kinder, ihre Lehrpersonen, die Behördenvertretungen und Seelsorger in der Morgendämmerung abgaben. Erwartungsfroh hatten sie sich alle auf dem Parkplatz der Schule versammelt. Vor ihnen standen drei grosse Gebäude: Der Altbau des Schulhauses, die Turnhalle und ein Neubau, der beide Altbauten miteinander verbindet.Wie mag es wohl im Inneren des Schulhauses aussehen? Welches Klassenzimmer wird der eigenen Klasse zugeteilt?Diese Fragen verhandelten die Kinder, während sie auf ihren Einsatz warteten. Vor den Herbstferien hatten sie einen Tanz eingeübt. Ohne nochmals proben zu können, würden sie ihn als neue Schulhausgemeinschaft vorführen. Als die Musik startete und zwei Lehrerinnen die ersten Bewegungen vormachten, überwog der Spass die Unsicherheit: Der Freudentanz begann.Schlüssel aus Zopfteig zum KlassenzimmerDie offenen Fragen der Kinder wurden schnell beantwortet. Jeder Klasse war jeweils eine Farbe zugeteilt. Den entsprechenden Fussspuren am Boden zu folgen, brachte jede Gruppe ins richtige Schulzimmer. Und als Zusatz gab es einen süssen Schlüssel aus Zopfteig – der erste Znüni am neuen Lernort. Später erkundete jede Klasse die neuen Räume im Alt- und Neubau.Schulleiter Remo Ganther blickte auf einen sechs Jahre währenden Prozess zurück. «Damals äusserte ich die Idee zu einem Um- und Erweiterungsbau», sagte er. Die Raumnot hatte ein Handeln nötig gemacht. «Endlich ist die Zeit des Platzmangels vorüber», sagte er.Remo Ganthers Freude über den nahezu abgeschlossenen Bau ist mindestens so gross wie die der Kinder. «Uns ist es gelungen, alles rechtzeitig für den Schulbetrieb herzurichten», sagte er. Der Zeitdruck war unter anderem deshalb entstanden, weil während der Bauphase einige Überraschungen auftraten, auf die Verzögerungen und Verteuerungen folgten. Nun hat die Schule ihr wichtigstes Ziel erreicht. Sie hat fünf zusätzliche Schulzimmer, für jede Klasse einen Gruppenraum, ein neues Lehrerzimmer und Räume für die Schulsozialarbeit, für Sitzungen, Vorbereitungen und Ähnliches.Unter den Segen Gottes stellten Pfarrer Josef Benz und Prädikant Felix Indermaur die Schülerinnen und Schüler. Wie sich ein Regenbogen aus Farben zusammensetze, so bestehe die Schulhausgemeinschaft aus Individuen, sagte Felix Indermaur. «Wir sind alle verschieden und besuchen doch das gleiche Schulhaus», sagte Josef Benz. Ganz abgeschlossen sind die Arbeiten noch nicht. Derzeit ist der Pausenplatz noch mit Bauzäunen abgegrenzt. Er wird in den nächsten Wochen vollendet und den Kindern dann zur Verfügung stehen. Bis dahin bleibt der Haupteingang verschlossen. Der Zugang führt über die Nordseite. Noch länger dauert es, bis die Turnhalle wieder für den Sportunterricht benutzt werden kann. Deren Sanierung wird voraussichtlich bis ins nächste Jahr hinein dauern. Bis dahin wird weiter in der Mehrzweckhalle Bünt Turnen unterrichtet.

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