Leichtathletik 15.05.2024

Die beiden Oberrieter Turnvereine machen es wie die ganz Grossen

Acht Läuferinnen und Läufer des STV Oberriet-Eichenwies und des KTV Oberriet qualifizierten sich für den Final des Mille Gruyère, was eine für zwei kleine Vereine eine unglaubliche Ausbeute bedeutet. Ihre Zusammenarbeit über die Verbandsgrenzen trägt Früchte.

Von Andrea Kobler
aktualisiert am 15.05.2024

Der KTV Oberriet sowie der STV Oberriet-Eichenwies. Zwei Turnvereine in einem Dorf. Seit Jahren machen beide mit guten Läufern aufmerksam, der KTV organisiert den weitherum bekannten Rhylauf. Beide Läufergruppen trainieren drei- bis viermal pro Woche. Beim Tour-de-Cross-Wintertraining im Wald stossen zudem die Läufer des STV Au und des SVD Diepoldsau-Schmitter dazu.

Kurz vor Corona entschieden sich KTV und STV, einmal die Woche gemeinsam zu trainieren. Vor einem Monat reisten die Gruppen erstmals gemeinsam in ein Trainingslager nach Latsch im Südtirol. Dabei war zudem der SVD Diepoldsau, der sich für das Trainingslager seit Jahren dem KTVO anschliesst.

Aus dem Final einen Event machen

Beim Regionalfinal der Kantone Graubünden, St.Gallen und beide Appenzell Anfang Mai in Appenzell trumpften die Oberrieter Vereine erstmals ganz gross auf. Acht Läuferinnen und Läufer, davon sechs vom KTV, qualifizierten sich für den Final. Das sind drei mehr als vor einem Jahr. Einige der Läuferinnen und Läufer führen dies auf das gemeinsame viertägige Trainingslager zurück. Sie hätten gut trainiert, «zudem stimmte die Chemie, alle waren motiviert», so KTV-Trainer Remo Gächter.

Doch um stark zu laufen, braucht es mehr als ein Trainingslager,

sagt KTV-Trainer Roman Mattle. Die Kids würden aus dem Final am liebsten einen einwöchigen Event machen. Das geht natürlich nicht, aber ein Wochenende wird es wohl werden. Denn der Final wird am 15. September im jurassischen Alle ausgetragen, vier Kilometer östlich von Porrentruy.

Vorteil für Training und Wettkampf

Eigentlich begann die heutige Erfolgsgeschichte vor über 50 Jahren. 1973 wurde Martin Steger von Roman Mattle mit der Frage «Könntest du nicht unser Trainer sein?», kontaktiert. Im Rietli wurden die ersten Runden gedreht. Später arbeiteten beide im selben Büro. Doch Mattle trainierte die KTV-Läufer, Steger die des STV.

Dank des neuen, gemeinsamem Trainings ist die sportliche Konkurrenz grösser, Tempoläufe müssen nicht mit zwei bis drei Athleten gemacht werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Athletinnen und Athleten bei Wettkämpfen andere kennen und sich an ihnen orientieren. So sagt etwa die Zehnjährige Lara Gächter:

Ich bin noch nie so schnell gelaufen wie im Regionalfinal. Das ist mir gelungen, da mich Elenia Vogel zu Beginn des Rennens gezogen hat.

Vor dem Regionalfinal hofften Martin Steger, Remo Gächter und Roman Mattle auf zwei bis drei Final-Qualifikationen, es wurden acht. «Für mich geht es nicht vordergründig darum, Spitzenathleten zu formen, sondern auch um das Soziale», sagt Steger. Entscheidend sei nicht, welcher Verein besser ist: «Wir gönnen einander den Erfolg.»

Für den Final qualifizierten sich vom STV Oberriet-Eichenwies Aino Loher und Elenia Vogel. Vom KTV Oberriet waren Noemi Lüchinger, Jael Lüchinger, Lara Gächter, Joa Gächter, Nico Loher sowie Jarno Sieber dabei. Aino Loher ist eine der Athletinnen, die bereits mehrmals am Final teilnehmen konnten. Es sei ein cooler Event und meist seien auch einige berühmte Schweizer Läufer vor Ort.

Motiviert, noch schneller zu laufen

Mit dem Wettkampf und Rang zwei beim Regionalfinal war die 15-jährige Montlingerin zufrieden. Die Zeit von 3:10.94 Minuten ist die sechstschnellste in dieser Saison gelaufene Zeit in ihrer Kategorie.

Über 2000 Meter versuche ich zudem, die Limite für die Schweizer Meisterschaft zu knacken und natürlich auch beim Mille-Gruyère-Final eine gute Zeit zu laufen.

Joa Gächter lief im Regionalfinal mit der persönlichen Bestzeit von 2:50.56Min. auf Rang drei. Da die vor ihm liegenden Läufer aus dem Thurgau kamen, ist er für den Final qualifiziert. «Jetzt will ich noch schneller laufen», so der 15-Jährige. Sich selber und die Trainer überrascht haben im Regionalfinal Noemi Lüchinger und Nico Loher mit sehr schnellen Zeiten. Neue persönliche Bestzeit liefen auch Jael Lüchinger und Lara Gächter.

Zwei Athleten verpassten die Finalqualifikation sehr knapp. Sie versuchen, sich in den nächsten Monaten über die Zeit dafür zu qualifizieren. Noch stehen einige Wettkämpfe und Läufe an. Ziel ist es aber auch, dass alle Athletinnen und Athleten beim Final des Mille Gruyère in einer Topverfassung sind, um weiter Geschichte zu schreiben.

Ergebnisse
1000 m: W 15: 2. Aino Loher, STV Oberriet-Eichenwies, 03:10.94.
W
14: 2. Noemi Lüchinger, KTV, 03:27.05. 6. Romina Zaru, KTV, 03:48.66. 7. Noemi Baumgartner, KTV, 03:51.85.
W 13: 1. Jael Lüchinger, KTV, 03:25.48. 5.Emelie Sophie Steiner, STV, 03:35.07.
W
 12: 4. Sanna Gächter, KTV, 03:31.09. 6. Elea Gächter, KTV, 03:40.81.
W
 11: 16. Malin Lüchinger, KTV, 04:19.23.
W 10: 1. Lara Gächter, KTV, 03:34.73. 2. Elenia Vogel, STV, 03:36.86.

M
15: 3. Joa Gächter, KTV, 02:50.56. 8. Simon Mattle, KTV, 03:22.39.
M
14: 2. Nico Loher, KTV, 03:12.22.
M
12: 3. Jarno Sieber, KTV, 03:19.69. 11. Raphael Kolb, STV, 03:50.72. 12. Bennet Steger, STV, 3:51.15.

600
 m: W 9: 5. Anic Lüchinger, 02:23.07.
W
 7: 1. Malia Klingler, KTV, 02:30.55.

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