Die Fahrmaadhof AG hat Mitte Mai ein Baugesuch für den Neubau eines Gemüsezentrums mit Trafostation an der Werkstrasse 16, eingereicht. Während der öffentlichen Auflage gingen beim Gemeinderat gegen das Bauvorhaben neun Einsprachen ein. Zudem wurde eine Petition lanciert, die von 159 Personen unterzeichnet und Ende Juni dem Gemeinderat überreicht wurde.
Der Gemeinderat hat an der letzten Sitzung des Jahres das Baugesuch der Fahrmaadhof AG und die dagegen erhobenen Einsprachen geprüft. Das Baugrundstück an der Werkstrasse 16 ist der Gewerbe-Industriezone zugeteilt und liegt innerhalb des Perimeters des Überbauungsplanes Werkstrasse.
Es fehlen die Grundlagen für die Einsprachen
Wie es in einer Medienmitteilung der Gemeinde heisst, kam der Gemeinderat zum Schluss, dass damit allen Einsprechenden die Einspracheberechtigung fehlt. Auf die Einsprachen habe er deswegen nicht eintreten können. Sie hätten aber auch inhaltlich abgewiesen werden müssen, heisst es in der Mitteilung weiter. Dies, weil das Bauvorhaben die gesetzlichen Vorschriften beachte.
Nachdem auch die nötigen Zustimmungen und Verfügungen der kantonalen Stellen vorlägen, bestehe ein Anspruch auf Erteilung der Baubewilligung.
Dem Gemeinderat ist bewusst, dass dieses Ergebnis für die Einsprechenden, vorab für diejenigen, die an der Hohenemserstrasse wohnen, wenig befriedigend ist. Dies vor allem, weil die Lärm- und Verkehrsbelastung entlang der Hohenemserstrasse seit Jahren generell hoch ist. Der Gemeinderat setze sich seit Jahren für den Zusammenschluss der österreichischen und schweizerischen Autobahn und somit für die Verkehrsentlastung der Tram- und Hohenemserstrasse ein, heisst es in der Mitteilung.
Der unbestritten vorhandene Handlungsbedarf zur Reduktion des Verkehrs auf der Tram- und Hohenemserstrasse dürfe aber nicht dazu führen, dass bestehende, voll erschlossene Grundstücke in der Gewerbe-Industriezone nicht mehr zonengemäss genutzt werden können.
Vier Anläufe waren nötig
Bereits seit Dezember 2020 ist die Fahrmaadhof AG Eigentümerin des 5013 m2 grossen Grundstücks samt Halle an der Werkstrasse 16. Das jetzt genehmigte Baugesuch ist der vierte Anlauf des Landwirtschaftsbetriebs, die unterschiedlichen Betriebsstandorte an einem Platz zusammenzufassen.
Bereits 2018 war ein Neubau an der Werkstrasse geplant, allerdings auf Landwirtschaftsfläche, die sich an die Bauzone anschliesst.
Aufgrund des erheblichen Widerstands seitens der Bevölkerung sistierte die Eigentümerschaft schliesslich das Gesuch. Ein früheres Projekt auf dem eigenen Hofareal war nicht durchführbar; ein späteres Bauvorhaben in Balgach zog der Betrieb zurück, da es nicht zonenkonform war.