16.02.2020

Die Badi-Planer auf den Mond schiessen

Zwei Gruppen stachen am Rebsteiner Umzug mit ihren Sujets hervor, vor allem die Ferien gmbha mit ihrem «Hallenbad-Verschwund».

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Die einheimische Ferien gmbha entzückt Jahr für Jahr. Das letzte Mal parodierte die Gruppe die Altstätter Röllelibutzen rotzfrech, diesmal machte sie sich über mangelnde Koordination lustig: Die Oberrheintaler mit ihrem neu entstehenden Hallenbad in Altstätten sowie die Balgacher, die ebenfalls ihr Bad erneuern, haben es nicht geschafft, aneinander vorbeizuplanen. So sind für eine gewisse Zeit beide Hallenbäder geschlossen.Die Ferien gmbha, die stets nur in Rebstein auftritt, erschuf mehrere aufwendige Elemente: Schwimmbad, Kiosk, Eiswagen, grossen Wagen – und ein hübsches Schlussbouquet: Adrian Heeb aus Rüthi, für den Schwimmen eine Leidenschaft ist, trug eine Tafel mit der Aufschrift: «Wo isch mis Hallebad?»Mondlandschaft liebevoll nachgebildetDie zweite Jahr für Jahr mit einem neuen, aufwendig gestalteten Sujet beeindruckende Gruppe ist die Jungwacht Oberriet. Diesmal kam sie mit beweglicher Mondrakete samt liebevoll nachgebauter Mondlandschaft und dem dazugehörenden Rauch beim Raketenstart. Die Sujets der Ferien gmbha und der Oberrieter Jungwacht liessen sich sogar zusammenführen. Aus Sicht der Ferien gmbha wäre es wohl eine berechtigte Forderung, die Badi-Verschwund-Planer auf den Mond zu schiessen. Weitere starke Auftritte gab es viele. Der KTV Kriessern kam mit einem Zirkuszelt, der STV mit seinem Hotel Schollahütta. Die Turner aus Rebstein bzw. ihr Nachwuchs verteilte fleissig Magenbrot und griff somit ein lokales Thema auf: Magenbrot Rohner ist ja in Rebstein zu Hause, wurde aber vor Kurzem verkauft.Wieder eine Augenweide war das Oberrieter Hobelteam, sozusagen die Rheintaler Bachelorette-Truppe samt Laufsteg, Musik und Tanz. Die Freunde Rheintal (Motto Aladdin) kamen mit orientalisch gestaltetem Wagen in ebensolchen Kostümen und fragten: «Hier sind wir; wie lauten deine anderen zwei Wünsche?» Wer den mitgezogenen Konfettiwagen sah, war ziemlich sicher wunschlos glücklich. Ein lokales Thema sehr schön umgesetzt hat der in seinem Bauvorhaben behinderte FC Rebstein. Sein Kommentar: «Lieber Aussprache als Einsprache.» Wie immer gab es viele Guggen, aufdringliche Hexen und Nettigkeiten wie das Verteilen frischen Ribels durch die Ribelbüüchwiiber.Zwei Gruppen erstmals an einem UmzugDass zudem erstmals die neue Gruppe Flickflauder in prächtigen Kostümen zu sehen war und die Promillos Rheintal ihre Premiere feierten, waren quasi Dreingaben. Während die Landjugend Kamor die drohende Spitalschliessung gut thematisierte, meinten die Promillos: «Nöd mit dem Coronavirus infiziera, sondern mit Promillos Rheintal identifiziera.»

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