03.12.2021

Die Anleger lassen Nervosität erkennen

Obwohl über die neue Omikron-Variante des Coronavirus noch wenig bekannt ist, prägte sie das Börsengeschehen in der ersten Adventswoche. Für zusätzliche Nervosität unter den Anlegern sorgten mitunter die sich merklich abschwächende Wirtschaftserholung und die ungebremst steigenden Inflationsraten. Entsprechend volatil zeigte sich die Schweizer Börse: Das «Angstbarometer» VSMI, das Pendant zum amerikanischen VIX, schwankte um die Marke von 20 Punkten – so hohe Werte wies der Indikator zuletzt Mit-te September auf. Der Swiss Market Index (SMI) tendierte leicht schwächer. Auf den Verkaufszetteln der Börsianer standen insbesondere die Valoren des Computerzubehörherstellers Logitech und des Baustoffkonzerns Holcim.Auch am Devisenmarkt spiegelte sich die Nervosität der Anleger. Der Euro notierte diese Woche zeitweise nur noch knapp über 1.04 CHF. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) stemmt sich derweil weiterhin nur verhalten gegen den Aufwertungsdrang des Frankens. Dies dürfte zwei Gründe haben: Zum einen verfolgt die SNB mit Blick auf ihre Devisenmarktinterventionen einen Währungskorbansatz. Der Euro hat zwar in den letzten Wochen deutlich an Boden verloren, zugleich wertete der US-Dollar gegenüber dem Franken auf. In Summe hielten sich beide Veränderungen etwa die Waage. Zum anderen ist ein schwächerer Euro die logische Konsequenz der wachsenden Inflationsdifferenz. Dadurch öffnet sich auch die (Real-)Zinsschere zwischen der Eurozone und der Schweiz. Aktuell sehen wir keine Impulse für eine nachhaltige Erholung des Euro. Wir haben daher unsere Prognosen angepasst und sehen das Währungspaar EUR/CHF auf 3-Monatssicht bei 1.03, auf 12-Monatssicht bei 1.01.Der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, warnte derweil, dass die starke Inflation länger anhalten könnte als erwartet. Er stellte daher in Aussicht, dass die Fed ihre Anleihenkäufe unter Umständen schneller zurückfahren werde als bisher geplant. Damit wäre sie bei Bedarf bereits vor kommendem Sommer in der Lage, Zinserhöhungen einzuleiten. Wir rechnen für das Jahr 2022 neu mit zwei Zinsschritten in den USA. (pd)Interessiert? Kontaktieren Sie die Experten von Raiffeisen vor Ort. Als ausgewiesene Anlagebank finden wir die passende Lösung für Sie. www.raiffeisen.ch/anlegen.

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