25.09.2020

Die Angst vor dem «Lockdown 2.0»

Die Neuinfektionen mit dem Coronavirus nehmen weltweit wieder zu. Haben sich im Mai dieses Jahres etwa in der Schweiz deutlich unter 100 Personen pro Tag mit Covid-19 angesteckt, so sind es im September bisher im Schnitt rund 400.

Von pd
aktualisiert am 03.11.2022
Das wahre Ausmass der Entwicklung spiegelt jedoch erst die Positivitätsrate – das Verhältnis aus positiven Testergebnissen und durchgeführten Tests – wider: Diese hat sich in den vergangenen 14 Tagen bei knapp unter 4% eingependelt, im Mai lag sie im Schnitt bei 1,5%.Da sich derzeit mehrheitlich jüngere Menschen anstecken, fällt der Anstieg der Intensivpatienten (noch) moderat aus. Doch die Pandemie kann rasch aus dem Ruder laufen. Dies zeigen die Zahlen aus Israel: Das Land galt lange Zeit als Corona-Musterschüler, zuletzt verzeichnete es jedoch mehr als 6000 Ansteckungen pro Tag – umgerechnet auf die Bevölkerung sind dies rund 15-mal so viele wie in der Schweiz. Als Ultima Ratio verhängte die israelische Regierung einen erneuten Lockdown. Auch in Teilen der spanischen Landeshauptstadt Madrid dürfen die Bewohner fortan ihre Bezirke nur noch aus wichtigen Gründen verlassen. Andere Länder, darunter Grossbritannien, denken ebenfalls über ein Herunterfahren des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens nach. Die Angst vor einem «Lockdown 2.0» ist somit real. Ein solcher wäre jedoch Gift für die Wirtschaft.Wir gehen für das Jahr 2020 von einem Rückgang des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 4,2% aus. Ein erneuter Lockdown würde diesen negativen Trend verstärken. Die Anleger reagieren auf die drohende Gefahr mit Verunsicherung – typische «Angst-Indikatoren», wie etwa der Fear & Greed Index, deuten seit Anfang September auf einen wieder abnehmenden Optimismus an den Finanzmärkten hin. Angesichts der Dynamik des Infektionsgeschehens wird die Volatilität an den Börsen wohl weiter steigen.Ein Blick in die Vergangenheit zeigt aber, dass Angst stets ein schlechter Ratgeber in einem solchen Marktumfeld ist. Wir empfehlen deshalb, an der bestehenden Vermögensallokation und definierten Anlagestrategie festzuhalten – breite Diversifikation ist und bleibt der Schlüssel zum langfristigen Erfolg. (pd)Interessiert? Kontaktieren Sie die Experten von Raiffeisen vor Ort. Als ausgewiesene Anlagebank finden wir die passende Lösung für Sie. www.raiffeisen.ch/anlegen

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