Hildegard BickelDie rund 700 Stufen der Treppe in Bernecks Reben locken Scharen von Läufern aus der nahen und weiteren Umgebung an (wir berichteten gestern). Doch nicht nur die Lust auf Bewegung steigt im Frühling, auch der Frust bei den Bewohnern am Eggerweg. Ihre Parkplätze am unteren Ende der Treppe werden oft von Sportlern zuparkiert.«Wir sind direkte Anstösser an die Treppe und haben vor unserem Haus vier private Parkplätze», sagt Alexandra Forster. «Das nutzen viele Sportler aus.» Als sie Falschparker höflich auf ihr Fehlverhalten hinwies, musste sie sich schon Beschimpfungen anhören.Strasse als Parkplatz missbrauchenAuch fallen «Wildparker» auf, die auf der Brücke oder in der Wiese parkieren. «Deshalb haben wir grosse Steine in die Wiese gelegt, es half aber nicht viel.» Es gebe Treppen-Läufer, die nun am Strassenrand ihr Auto stehen lassen und dadurch die Strasse und die Zufahrten der Anstösser verengen. Das hindert auch Weinbauern bei der Arbeit, die auf eine freie Fahrbahn angewiesen sind, um mit ihren Fahrzeugen die Rebberge zu bewirtschaften. Die Quartierbewohner wundern sich über den Widerspruch der Menschen, die der Fitness wegen zur Treppe kommen, «aber mit dem Auto fast bis vor die Stufen fahren wollen». Alexandra Forster verweist auf die öffentlichen Parkplätze im Dorf, die zur Verfügung stehen. Es wäre schade, wenn die Bewohner im Quartier rechtlich wirksame Parkverbotschilder und Regeln aufstellen lassen müssten, verbunden mit Kosten und Umtrieben.Ebenfalls ein Ärgernis stellen Abfall und persönliche Gegenstände dar, die fast täglich auf dem Briefkasten der Nachbarn liegen bleiben: Pet-Flaschen und Bidons, Sonnenbrillen, Schlüssel. Es sammelt sich allerhand an während eines Tages, an dem die ersten Sportler um fünf Uhr morgens die Treppe hochlaufen und die letzten gegen 23 Uhr runterkommen. Anwohner haben bereits Notizen geschrieben mit der Aufforderung, die Freizeitsportler sollen ihren Abfall wieder mitnehmen.Respekt und Fairness erwünschtGrundsätzlich spreche nichts gegen den Bewegungsdrang der Treppen-Besucher, viele Bewohner im Quartier benützen die Stufen ebenso gern. Wünschenswert wäre es aber, wenn sich das sportliche Gebot der Fairness – im Sinne von Rücksichtnahme – auch bei der Parkplatzsuche und beim Littering äussert.Damit die Treppe weiterhin bleibt, was sie ist: ein beliebter Trainingsort für Fitness und Gesundheit an schönster Lage.