06.12.2019

DezemberGrün zum Letzten

Nach zwölf Jahren DezemberGrün im Restaurant Grüntal liest Jack Griss dieses Jahr zum letzten Mal.

Von Max Pflüger
aktualisiert am 03.11.2022
Max PflügerBegleitet wird Jack Griss von Hanspeter Küng auf der Blockflöte.Klangvoll umrahmt von musikalischen Talenten aus der näheren Region, zum Beispiel von der virtuosen Altstätter Klarinettistin Sandra Schmid, vom Meisterakkordeonisten Markus Nauer und vom eben erwähnten Zauberer der Flötentöne, Hanspeter Küng, präsentierte Jack Griss seit 2008 jedes Jahr neue, besinnliche oder ergötzliche Geschichten zur Vorweihnachtszeit. Und Fredy Koller servierte dazu mit seinem Team Köstlichkeiten aus der «Grüntal»-Küche. Die diesjährigen drei Abende sollen das literarisch-kulinarisch-musikalische Dutzend abrunden und beenden.Reminiszenzen aus der NachkriegszeitIn drei Blöcken erzählt Jack Griss dieses Jahr Erinnerungen und Erlebnisse in Götzner Mundart. Die Zuhörer begleiten ihn zum Einkauf durch die damals noch ungeteerten Dorfstrassen. Sie freuen sich mit ihm, wenn er als Knirps im Kolonialwarenladen einen Zuckerbollen oder beim Metzger ein Wursträdli erhielt. Sie erleben den frischgebackenen Lehrer zusammen mit seinen nur gerade drei Jahre jüngeren ersten Abschlussklassenschülern an seiner ersten Stelle. Und sie fühlen seinen Stolz mit, wenn der Jüngling auf der Strasse von der Dorfbevölkerung respektvoll mit «Herr Lehrer» begrüsst wurde. Auch in Schriftsprache liest Griss. So zum Beispiel in der fantastischen Geschichte, in der er seine Gedanken und Ideen Fleisch werden lässt und er «DezemberGrün» persönlich im Park trifft. Dass er «DezemberGrün» auch 2019 wieder im Restaurant Grüntal trifft, erstaunt kaum. Um Freiraum für Neues zu gewinnen und um den Schlusspunkt zu setzen, weist Jack Griss seine Ideenfigur dann allerdings auch wieder aus dem Lokal.Flinke KlangkaskadenBeim zwölften und letzten DezemberGrün-Anlass wird Jack Griss bereits zum fünften Mal von Hanspeter Küng auf dessen verschiedenen Blockflöten begleitet. Und einmal mehr staunt das Publikum, wie viel Musikalität Küng aus dem meist als «simples Kinderinstrument» verkannten «Speuzknebel» herauszaubert.In den Pausen zwischen den Texten und den gepflegt zubereiteten und freundlich servierten kulinarischen Gängen unterhält der begabte Flötist mit flink geblasenen und toll gestalteten Melodien aus dem barocken Paris, von Bach und schliesslich mit lüpfigen Appenzellerklängen. Abwechslungsreiche, temperamentvolle und gefällige Unterhaltungsmusik.Noch zwei Mal, dann ist SchlussMit den zwei nächsten Abenden vom 11. und 19. Dezember – an beiden Daten sind noch ein paar Plätze frei – ist DezemberGrün dann endgültig Geschichte. Doch: Fredy Koller wird weiter kochen, Jack Griss wird weiter schreiben und lesen und auch Hanspeter Küng wird wieder zur Flöte greifen. Zu konkreten Projekten wollen allerdings alle drei derzeit noch nichts sagen.

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